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Rebsorten in Bulgarien

Sie können auf das jeweilige Titelbild (oder den Link darunter) klicken, um vorrätige Weine mit dieser Rebsorte (pur oder im Cuvée) angezeigt zu bekommen. Bitte haben Sie Verständnis, dass seltene Sorten ggf. nicht vorrätig sind. Bei Interesse an einer nicht vorrätigen Sorte schreiben Sie uns doch bitte!

 

Ornament Autochthone Rebsorten

Autochthone (einheimische, von altgriechisch „αὐτός autós“, zu deutsch „selbst“ und „χθών chthōn“, zu deutsch „Erde“) Rebsorten ergeben Weine mit einem unverwechselbaren Charakter. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde ein bedeutender Teil dieser Bestände in Bulgarien von der Reblaus vernichtet. Als Konsequenz daraus erging ein Gesetz, wonach alle Rebsorten veredelt, d.h. auf Reblaus-resistente Rebenunterlagen aufgepfropft werden sollten. Auch begann man durch neue Kreuzungen wie Rubin (Nebbiolo & Syrah), Frühreifer Melnik (Breitblättrige Melniker Rebe & Valdige), Evmolpia (Mavrud & Merlot), Ruen (Breitblättrige Melniker Rebe & Cabernet Sauvignon) und Bouquet (Mavrud & Pinot Noir) nach interessanten neuen Eigenschaften und Verbesserungen der heimischen Reben zu suchen.


Mavrud
Ornament vorrätig?

1,97 % der Rebfläche Bulgariens*
Eine der wertvollsten autochthonen roten Rebsorten Bulgariens wächst in der thrakischen Ebene an den nordöstlichen Ausläufern der Rhodopen. Sie erbringt kräftige, herbe und tanninreiche Weine mit Aromen von Pflaume, Kirsche und schwarzen Beeren. Die Beeren sind dickschalig und klein mit frischem und saftigem Fruchtfleisch und ausreichend Säure. Die Form der Traube ist breit mit Seitenflügeln. Die Erträge können durch Rückschnitt relativ gering gehalten werden. In Bulgarien sind hauptsächlich zwei Klone der Mavrud-Rebe im Anbau. Es wird derzeit auch an der Wiederherstellung alter Klone aus der Ära vor der Reblaus gearbeitet. Das ist eine durchaus sinnvolle gesellschaftlich-kulturelle Zielsetzung, wenn man bedenkt, dass die Thraker die Mavrud-Rebe vermutlich bereits vor 5.000 Jahren anbauten. Beste Qualitäten werden nach 2- bis 3-jähriger Reife der Weine im Fass erzielt. Die Rebsorte wird vorwiegend rebsortenrein ausgebaut. Bemerkenswerte Cuvées sind durch den Verschnitt der Mavrud-Trauben mit denen des Cabernet Sauvignons, des Merlots und des Rubins entstanden. Die Sorte ist spätreifend. Für sie sind tiefe und arme Diluvialböden mit mittelschwerer Sand-Lehmzusammensetzung (30-40 % Lehm, 40 % Gestein, 2-3 % Humus) günstig. Beste Anbaugebiete sind: Assenovgrad, Parvomay, Ustina, Brestovitza, Plovdiv, Zlatovrach und Peruschititza. Lesetermin: Anfang Oktober


Gamza
Ornament vorrätig?

1,86 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese rote Rebsorte kommt zu 90 % in Nordostbulgarien (im Donautal zwischen Vidin und Veliko Tarnovo) vor. Die alte heimische Sorte ist spätreifend und bringt süffige Weine guter Qualität und mit harmonischer Zusammensetzung hervor, die bei 1- bis 2-jähriger Alterung noch genüsslicher werden. Durch die zarte Traubenschale bedingt, sind die Gamza-Weine leichte und tanninarme, aber feingliedrige Rotweine mit interessanten Aromen von Himbeeren, Kakao, Lakritze, Harz oder Zimt. Die Gamza-Traube ist mittelgroß und dicht. Die Beere ist klein, fast kugelförmig und oft wegen der Traubendichte deformiert. Die Schale ist blauschwarz, mit reichlichem Wachsüberzug, aber sehr dünn und zart, daher auch die eleganten, feingliedrigen Weine. Der Wein reift ziemlich schnell in der Flasche und sollte je nach Bodenart, Lesetermin und Fassreife innerhalb von 5 bis 6 Jahren ausgetrunken werden. Besonders langlebige Beispiele sind jedoch für die einheimischen Weinbauern inzwischen auch keine Seltenheit mehr. Die Reduzierung der Erträge bei dieser Rebe tut dem Wein gut. Die Gamza-Trauben erreichen ihre technologische Reife Ende September bzw. Anfang Oktober. Die besten Böden sind lehmhaltige Waldböden. Synonym der Rebsorte in Ungarn ist Kadarka (hat mit dem lieblich-süßen Markenwein "Rosenthaler Kadarka" in Bulgarien nichts zu tun). Andere Synonyme in Nordbulgarien sind Mekisch, Tscherna gidja und Vratschansko tscherno. Beste Anbaugebiete für die Gamza-Rebe in Bulgarien: Vidin, Novo Selo, Magura, Borovitza, Vratza, Suhindol und Pleven Pavlikeni. Lesetermin: Ende September, Anfang Oktober


Rubin
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*.
Diese frühreifende autochthone bulgarische Sorte ist Anfang der 50-er Jahre des vorigen Jahrhunderts durch eine Kreuzung der Rebsorten Nebbiolo und Syrah im Weininstitut Pleven (vom Team des Prof. Kalju Katerov) entstanden. Sie wurde von der staatlichen Zertifizierungskommission im Jahre 1961 genehmigt. Rubin ist eine mittelfrühreifende Sorte. Die Traube ist mittelgroß, konisch, meistens geflügelt, mit einem oder zwei Flügeln und dicht. Die Beere ist klein und oval und die Konsistenz ist saftig und der Geschmack harmonisch. Die Schale ist dick, zäh, dunkelblau, mit reichlichem Wachsüberzug. Die Reben sind empfindlich gegen Winterfrost und die Trauben sind anfällig gegen Oidium (Echter Mehltau) und Graufäule. Der Zuckergehalt liegt gewöhnlich bei 22 bis 24 %, kann aber Werte von 27 bis 30 % erreichen. Der titrierbare Säuregrad liegt bei 5,5 bis 6 g/l. Die Rubin-Weine besitzen einen ausreichenden Extraktgehalt, haben eine kräftige Farbe und weisen einen harmonischen Geschmack auf. Gute Verschnittpartner sind die Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Mavrud und andere. Sortentypische Aromen sind Kirsche, Brombeere, Mandel und Feige. Der rote Rubin-Wein zeichnet sich durch eine dunkle, intensive Farbe und einen hohen Säuregehalt aus. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: das Gebiet um Plovdiv (Brestovitza, Brestnik), Damianitza. Lesetermin: Mitte September.


Pamid
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11,43 % der Rebfläche Bulgariens*
Pamid ist eine im Thrakiatal verbreitete rote Traubensorte aus thrakischer Zeit, die hellrote Weine mit wenig Extrakt und Säure ergibt, jedoch keine großen Prädikate liefert. Die Sorte ist eine der meistverbreiteten Rebsorten für rote Tafelweine in Bulgarien, deren Fläche allerdings in den letzten Jahren abnimmt. Sie wird kaum für Exportweine verwendet sondern meist als ein leichter Rotwein für den Sommer, oft mit einer gewissen Süße (auch gekühlt getrunken). Die Traube ist mittelgroß, zylindrisch-konisch und halbdicht bis locker, die Beeren sind klein, saftig und süß und lösen sich leicht von der Traube. Die Schale ist dünn und zart, rot bis rosa. Die Rebsorte Pamid ist mittelfrühreifend. Mitte September in den Gebieten um Plovdiv und Pazardjik erreichen die Trauben ihre technologische Reife. Verbreitet ist sie vor allem im Südosten und Nordwesten Bulgariens. Synonyme sind Pamit, Pamites, Saratchoubouk und Filibelik. Weitere große Bestände gibt es in Ungarn und in Rumänien. Pamid erbringt einfache, früh zu trinkende Alltags-Rotweine mit hellroter Farbe und wenig Tanninen, die sofort nach der Klärung trinkfertig sind. Die Weine reifen kaum mit der Zeit, sie werden jung getrunken. Die Trauben zeichnen sich durch einen ausreichenden Zuckergehalt (20 bis 24 %) und einem niedrigen Säuregehalt (4,4-5,5 g/l) aus. Cuvées von Pamid mit den Mavrud-oder Cabernet Sauvignon-Trauben stellen edlere Weine dar. Für die Verbesserung der Farbintensität der Pamid-Weine wird in Bulgarien die Sorte Alicante Bouschet genutzt. Durch die Kreuzung von Pamid und Mavrud wurde 1951 die Sorte "Trakijska Slava" selektiert. Beste Anbaugebiete des Pamid in Bulgarien sind: Pazardjik, Pamidovo, Plovdiv, Stara Zagora, Burgas, Pleven und Vidin. Lesetermin: Erste Hälfte September


Melnik
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1,85 % der Rebfläche Bulgariens*
Eine sehr spät reifende rote Sorte, die in der Region um die Stadt Melnik vorkommt. Diese bulgarische Traubensorte ergibt sehr extrakt- und tanninreiche, entwicklungsfähige, jedoch nicht sehr dunkle Weine. Die Aromen sind vielfältig, sie reichen von Kirsche und Waldfrüchten bis zu Tabak, Leder und Erde. Der Wein hat ein einmaliges Säurespiel. Der Ausbau in Eichenfässern und mehrere Jahre Flaschenreife verleihen dem vermutlich langlebigsten bulgarischen Wein Wärme und Harmonie. Die autochthone, rote Rebsorte wird schon seit Jahrhunderten ausschließlich in dem Gebiet um die bulgarische Stadt Melnik im gleichnamigen Bereich am Südrand des Pirin-Gebirges, im Strumatal, an der Grenze zu Griechenland, kultiviert. Der Name bedeutet „Breitblättrige Melniker Rebe‘‘. Synonyme sind Schiroka Melnischka, Melnik und Schiroka Melnischka Losa. Die Sorte besitzt sehr kleine ovale Beeren mit dicker und dunkelblauer Schale und die schattenspendenden Blätter sind besonders groß. Die Melnik-Weine zählen neben jenen aus der Mavrud-Traube zu den langlebigsten und besten Bulgariens. Nach landläufiger Meinung attestiert man dem alkoholstarken Wein eine so starke Konsistenz, "dass man ihn in einem Taschentuch nach Hause tragen könne". Die Sorte ist spätreifend, sie erreicht ihre optimale technologische Reife in der zweiten bzw. dritten Oktoberwoche. Die wertvollsten Eigenschaften entfalten die Melnik-Reben in der Region von Melnik, auf armen Sand-und Waldböden mit leichterer Zusammensetzung und bei extrem volatilen Temperaturen zwischen Tag und Nacht während der Reife der Trauben im Herbst. Beste Anbaugebiete: Sandanski, Blagoevgrad, Melnik, Petric und die Dörfer Harsovo, Vinogradi, Roshen, Marikostiovo, Levunovo, Lozenica und Kapatovo. Lesetermin: Mitte bis Ende Oktober


Dimiat
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5,14 % der Rebfläche Bulgariens*.
Dimiat ist eine der meistangebauten einheimischen weißen Trauben und traditionell vorwiegend in der Schwarzmeer-Region (Varna, Schumen) verbreitet. Am häufigsten wird sie in Ostbulgarien angebaut, wo sie frische, duftige Weißweine in recht zuverlässiger Qualität hervorbringt. Die Traube ist mittelgroß, konisch, geflügelt, halbdicht bis locker und besitzt oft ungleich großen Beeren. Die Rebe gedeiht am besten in humus-karbonathaltigen Böden, in leichten Zimtböden und alluvialem Lehm. Südliche Lagen sind von Vorteil. Die Dimiat-Traube erreicht in der Nähe der Schwarzmeerküste eine für bulgarische Verhältnisse recht hohe Säure von 7 bis 9 g/l Gesamtsäure, bei einem Zuckergehalt von 17 bis 19 %. Dimiat ist eine spätreifende Sorte. Typisch für die Weine ist der walnussartige Nachhall im Geschmack. Die Reben tragen große Mengen an kupferfarbenen Trauben, deren Wein jung und kühl getrunken sein will. Dimiat-Weine werden selten im Fass ausgebaut. Begehrte Verschnittpartner sind Chardonnay und Riesling. Eine Einschränkung der Hektar-Erträge würde bei dieser Sorte sehr interessante Weine zur Folge haben. Die Dimiat-Traube liefert auch die Grundweine für die besten bulgarischen Weinbrände "Pliska", "Pomorie" und "Preslav". Beste Anbaugebiete: Varna, Razgrad, Schumen, Preslav, Burgas, Pomorie und Sliven. Lesetermin: Ende September bis Anfang Oktober


Roter Misket
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7,16 % der Rebfläche Bulgariens*
Eine alte, kupferrote Traube, die nur weiß gekeltert wird und ihre Hochburg im Sungurlare-Tal, nicht weit von Burgas, hat. Sie ergibt harmonische und betont aromatische Weine mit typischem Misket-Aroma. Die Sorte ist nicht mit der Muskateller-Familie verwandt. Synonyme sind Karlovski Misket, Misket Tcherven, Roter Misket und Sinja Temenuga. Der Rote Misket ist eine uralte autochthone bulgarische Sorte, die äußerst widerstandsfähig gegen Frost ist. Sie erbringt Weißweine mit Rosinen-Aroma und wird auch als Tafeltraube verwendet. Der Rote Misket hat eine kleine Beere, die fast kugelförmig und durch die Dichte der Traube oft deformiert ist. Die Schale ist mitteldick, zäh, rosarot, mit Wachsüberzug und mit kleinen dunklen Pünktchen. Der Rote Misket ist eine spätreifende Rebsorte und die Trauben reifen Ende September bis Anfang Oktober. Mit einem mäßigen Zuckergehalt von 18 bis 19 % und einem relativ niedrigem Säuregehalt (5,4 bis 6,1 g/l) wird die Sorte oft mit Rkaziteli, Dimiat oder Welschriesling verschnitten. In der Unterbalkan-Region ist ein Fassausbau des Roten Misket keine Seltenheit. Eine andere alte Misket-Sorte ist der Vrachanski Misket. Diese Sorte gehört zu der Familie Proles Orientalis.  Verwandt mit dem Roten Misket ist die weiße Rebsorte Misket Sungurlarski als eine Neuzüchtung zwischen dem Roten Misket (Misket Cherven) und dem Sauvignon Blanc. Die Kreuzung erfolgte in Bulgarien. Der Misket Varna (Kreuzung zwischen Dimiat und Rheinriesling) ist eine weiße Keltertraube, die mit dem Roten Misket nicht verwandt ist. Die Kreuzung erfolgte 1971 in Bulgarien durch den Züchter K. Stoev. Weitere Sorten, die den Namen Misket tragen, wie Sandanski Misket, eine Züchtung im Weininstitut Blagoevgrad (weiße Kreuzung von Shiroka Melnik und Tamianka), Misket Plevenski (rote Rebsorte, eine bulgarische Neuzüchtung zwischen Muscat d´Hamburg und Perle von Csaba), Misket Dunavski (rote Rebsorte, eine bulgarische Neuzüchtung zwischen Ceaus Chaouch Blanc  und Muscat d´Hamburg), Misket Kailaschki (weiße Rebsorte, eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Muscat d´Hamburg und Villard Blanc, 1976 in Bulgarien gekreuzt) und Misket Trakijski (die weiße Rebsorte ist eine bulgarische Neuzüchtung zwischen Dimiat und Perle von Csaba) sind Tafeltrauben, die keine Verwandtschaftsbeziehungen mit dem Roten Misket haben. Eine größere wirtschaftliche Bedeutung hat unter den genannten Misket-Sorten heute allerdings nur der Rote Misket. Beste Anbaugebiete des Roten Miskets: Slavyantsi , Sungurlare, Karlovo, Bresovo, Varna, Euxinograd und Schumen. Lesetermin: Ende September bzw. Anfang Oktober.


Bouquet
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Sorte ist eine Neuzüchtung aus Mavrud und Pinot Noir und im Thrakiatal (Südbulgarien) verbreitet. Dank der Erbschaftsmerkmale der Vaterrebe Mavrud ist diese Sorte ertragreich. Der Wein will jung getrunken werden. Unter „Bouquet Nouvo“ erscheint noch im Lesejahr ein junger fruchtiger Bouquet-Wein, welcher bis zum Spätfrühling des nächsten Jahres ausgetrunken wird.
Bekannt sind jedoch auch fassgereifte, haltbare Weine aus der Sorte Bouquet. Diese Weine haben eine dunklere Farbe als die Eltern-Reben. Die geringe Erfahrung der Kellermeister mit der Rebsorte Bouquet beschert dem Wein immer noch einen Exoten-Status und die Sorte wird gern zum Verschnitt mit anderen Rottrauben verwendet.
Die Trauben sind mittelgroß bis groß. Die Beeren sind oval, haben eine dunkle Farbe und sitzen lockerer als bei der Mutter-Traube Pinot Noir.
Größere Rebflächen sind bei Nova Zagora. Lesezeit der Trauben ist Mitte September.


Ruen
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Ruen ist eine rote Rebsorte, selektiert im Weininstitut in Plovdiv durch Kreuzung der spätreifenden Breitblättrigen Melniker Rebe mit Cabernet Sauvignon. Entstanden ist eine mittelfrühreife Sorte, die ihre vollständige technologische Reife in Südbulgarien zwischen dem 15. und 20. September erreicht.
Die Sorte ist empfindlich gegenüber Pilzerkrankungen. Die Traube ist mittelgroß (ca. 157g), konisch und dicht. Sie sind rund, die Haut ist fest, zäh, dunkelblau mit Wachs-Belag und reich an Farbstoffen. Der Saft ist farblos.
Die Trauben akkumulieren mit 22 bis 23 % ausreichend Zucker bei einem für Südbulgarien relativ hohen titrierbaren Säuregehalt von ca. 6,5 g/l. Die Weine sind dunkelrot, extraktreich und animierend mit einem harmonischen Geschmack.
Beste Anbaugebiete – Damianitza, Harsovo, Vinogradi und Petrich im Südwesten Bulgariens. Lesetermin Ende September.


Vratchanski Misket
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Vratchanski Misket, eine alte Rebsorte, gehört der östlichen (orientalischen) ökologisch- geographischen Gruppe (Proles Orientalis) an. Die Traube ist zylindrisch-konisch, halbdicht bis dicht und mittelgroß bis klein mit einem durchschnittlichen Gewicht von 120g. Die Beere ist klein, elliptisch, kräftig, halbfleischig, süß, wohlschmeckend und hat einen starken Muskatduft. Die Haut ist dick, zäh und gelbgrün. An der Spitze hat die Beere einen ausgeprägten Nabel (spezifisch).
Vratschanski Misket ist eine mittelfrühreife Rebsorte. Eine ausreichende technologische Reife erreicht die Sorte erst Ende September. Die Reben sind mittelstark wachsend und weisen eine gute Fruchtbarkeit auf. Bei mittelhoher Erziehung erreicht der Ertrag 8.000 bis 10.000 kg/ha. Die Rebe ist empfindlich gegen Kälte und gehört zu den Reben, die bereits bei – 16 Grad Celsius Frostschäden erleiden. Besteht daher Gefahr von Frostschäden, ist die Bodenerziehung Guyot (ohne Unterstützung) geeignet. Gute Qualitäten der Trauben erreicht man in warmen Regionen mit humus-kalkhaltigen Böden, Tonsandböden und Kiesböden.
Die Trauben akkumulieren ausreichend Zucker mit 21 bis 24 % bei einem relativ niedrigen titrierbaren Säuregehalt von 4,6 bis 5,8 g/l. Auch für duftige Dessertweine ist die Sorte bestens geeignet.
In Bulgarien wird sie vorwiegend in den Regionen von Vratza (Nordwesten), Burgas (Südosten) und Varna (Nordosten des Landes) angebaut. Lesetermin: Ende September.


Tamianka
Ornament vorrätig?

Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Rebsorte Tamianka gehört zu der östlichen (orientalischen) ökologisch-geographischen Gruppe und ist im Nahen Osten verbreitet. Synonyme sind Muskat belij, Muscat de Frontignan, Muscato Bianco, Ismir Misket, Temenuga und andere. Die Sorte Tamianka ist in Bulgarien seit Jahrzehnten bekannt, wird allerdings nur auf begrenzten Flächen angebaut. Besonders verbreitet ist die Sorte in den alten privaten Weingärten. Die Traube ist mittelgroß, zylindrisch bis zylindrisch-konisch und halbdicht bis dicht. Die Beere ist mittelgroß bis klein, kugelförmig, saftig, süß, mit einem angenehmen, starken Muskat-Geschmack. Die Schale ist dick, rost- oder gelbfarbig mit winzigen schwarzen Pünktchen. Die Herbstfärbung des Weinlaubes ist gelb. Die Rebsorte ist eine mittelfrühreifende Sorte. In der Region von Plovdiv reifen die Trauben Mitte September und in der Umgebung von Sandanski in der zweiten August-Hälfte. Die Trauben der Tamianka-Rebe bilden einen ausreichenden Zuckergehalt von 20 bis 26 % bei einem guten Säuregehalt. In Bulgarien erzeugt man aus den Tamianka-Trauben hervorragende Dessert-Weine mit goldgelber Farbe, zartem Muskat-Aroma und harmonischem Geschmack. In neuester Zeit werden verstärkt trockene Qualitätsweißweine aus wertvollen Tamianka-Trauben gekeltert. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: in der Donauebene von Vratza bis Schumen, im Süden des Landes in der Nähe von Sliven, Nova Zagora und Burgas bis ins Strumatal. Lesetermin: Anfang bis Mitte September.


Evmolpia
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Sorte Evmolpia, auch „thrakischer Mavrud“ genannt, wurde von Prof. Babrikov durch die Kreuzung der Sorten Mavrud und Merlot selektiert. Sie wurde von der staatlichen Zertifizierungskommission im Jahre 1991 genehmigt. Anbaugebiete sind Tschirpan, Burgas und, in neuester Zeit, auch bei Russe und Vratza. Die Traube ist groß, konisch, sehr breit am Stiel, manchmal geflügelt und halbdicht. Die Beere ist klein, oval, saftig und süßsauer und die Schale ist dünn, zäh und blauschwarz.
Evmolpia ist eine mittelfrühreife Sorte. Die technologische Reife der Trauben wird im Süden Bulgariens Anfang September, im Norden etwa eine Woche später erreicht. Im Vergleich zu Mavrud tritt die Reife fast ein Monat früher ein. Die Sorte ist mäßig stark bis stark wachsend und zeichnet sich durch eine hohe Fruchtbarkeit aus. Die Sorte neigt nicht zum Verrieseln und ist mittelmäßig widerstandsfähig gegen Winterfrost (hält Wintertemperaturen von über -17 Grad Celsius aus). Die Stammerziehung ist die geeignetste Erziehung für diese Sorte. Die Trauben bilden einen hohen Zuckergehalt von 23 bis 25 % mit einem titrierbaren Säuregehalt von 7,0 bis 7,2 g/l. Sie ergeben extraktreiche Qualitätsweine mit kräftiger rubinroter Farbe und ausreichendem Alkoholgehalt. Sie sind erfrischend, mittelaromatisch und haben einen harmonischen Geschmack.
Die Sorte wird auf begrenzten Flächen in den Regionen von Plovdiv, Tschirpan, Burgas und, in neuester Zeit, auch bei Russe und Vratza angebaut. Lesetermin: Ende August bis Anfang September.


 

Ornament Internationale Sorten in Bulgarien – Verbreitung und Besonderheiten

Cabernet Sauvignon
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15,13 % der Rebfläche Bulgariens*
Cabernet Sauvignon ist die wohl berühmteste aller Traubensorten für einen feinen, langlebigen Rotwein und in aller Welt verbreitet. Die Sorte nimmt über 10 % der Rebfläche weltweit ein. In der Jugend schmeckt der Wein gerbstoffbetont, im Alter hat er eine Aromenvielfalt von schwarzen Beeren. Die Trauben sind klein bis mittelgroß, rund und geschultert. Sie verfügen über einen Wachs-Belag und haben eine dicke, harte Beerenschale. Der eindeutige Fruchtgeschmack nach schwarzen Johannisbeeren und das Aroma, welches an grüne Paprika erinnert, sind jedoch von den Besonderheiten des jeweiligen Jahrgangs geprägt.
Der Zuckergehalt in Bulgarien variiert zwischen 21 und 24 % bei einem Säuregehalt von 6 bis 9 g/l.
Im Thrakiatal und Strumatal ist die Konzentration an Tanninen, Pigmenten und Geschmacksstoffen viel höher als im Donautal. In Bulgarien wird die Sorte oft rebsortenrein ausgebaut. Die begehrtesten Verschnittpartner-Sorten für anspruchsvolle Cuvée-Weine sind Merlot, Cabernet Franc, Syrah, Petit Verdot, Grenache und, von den einheimischen Sorten, Rubin und Mavrud. Die in Bulgarien selektierten Klone 12 und 14 zeichnen sich durch eine höhere Fruchtbarkeit und die größeren Trauben aus. Ein Fassausbau lohnt bei der Sorte besonders. In Bulgarien ist der Cabernet Sauvignon in allen 5 Weinregionen verbreitet. Beste Anbaugebiete sind: Brestovitza, Ivaylovgrad, Stara Zagora, Sliven, Nova Zagora, Korten, Suhindol und Svischtov. Lesetermin: Zweite Hälfte September.


Traminer
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1,34 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese Rebsorte verdankt ihren Namen dem gleichnamigen Weinort in Südtirol. Aus der Sorte werden in Bulgarien trockene, aromareiche Weine mit einem harmonischen, frischen Geschmack nach Gewürzen, Litschi-Frucht und Blumen (sehr oft Rosen) gekeltert. Die bekanntesten Synonyme sind Tramin, Gewürztraminer, Clevner, Fleischrot, Kleiner Traminer, Kleinwiener, Roter Nürnberger, Savagnin Rosé, Termeno Aromatico, Traminaz zarveni und andere.
Die Trauben sind eher klein und dichtbeerig gedrungen und die Beeren sind rund bis länglich, meist deformiert, und ihre Farbe ist grau bis braunrot. Sie verfügen über eine außergewöhnlich dicke Schale mit kräftigem Wachsüberzug. Die Beere ist saftig und süß, mit einem angenehmen Geschmack. Die Reben sind frostbeständig, aber empfindlich gegenüber Trockenheit. Die Sorte fühlt sich in Bulgarien besonders auf sandigem Lehm mit ausreichenden Wasserreserven wohl. Die Trauben bilden einen ausreichenden Zuckergehalt von über 20 % bei einem Säuregehalt von ca. 8 g/l. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: Schumen, Targovischte, Khan Krum, Elenovo, Preslav, Slavyantsi und Nova Zagora. Lesetermin: Anfang September


Syrah
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1,45 % der Rebfläche Bulgariens*
Der Legende nach stammt diese rote Sorte aus der uralten Stadt Shiraz im heutigen Iran (Persien), wo es noch immer eine weiße Rebe namens Shirazi gibt. Die neuere Forschung verortet die Herkunft jedoch an den Nordufern der Rhone in Frankreich. Die Traube ist in Bulgarien klein bis mittelgroß und zylindrisch-konisch. Die Beere ist mittelgroß bis klein und oval elliptisch und ihre Schale ist blauschwarz und mitteldick. In Bulgarien zählt Syrah zu den frühreifenden Rebsorten. Die Reben sind mittelstark wachsend mit einer mäßigen Ertragsleistung. Sie sind empfindlich gegen Verrieseln und anfällig für die Kräuselmilbe und die Graufäule, insbesondere gegen Ende der Reifezeit. Die Syrah-Weine sind für lange Reifezeit geeignet und entwickeln sich nach Eichenfassausbau gut. Während sie in Bulgarien zur Zeit des Sozialismus fast ausschließlich von wissenschaftlichen Einrichtungen (Agraruniversität in Plovdiv, Institut für Weinbau in Pleven) angebaut wurde, weckte die Rebsorte nach 1990 das Interesse der bulgarischen Weinbauern. Syrah-Trauben reifen in Bulgarien bereits ab Mitte August und bilden einen hohen Zuckergehalt (21 bis 24 %) bei gut erhaltener Säure. Die kleinen Trauben und Beeren ergeben einen hohen Gehalt an Farbstoffen und Extrakten im Wein. Die Weine sind dunkelblau, sehr duftig und haben einen komplexen Geschmack. In Bulgarien wurden in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts einige hervorragende Syrah- Roséweine gekeltert. Die in Bulgarien selektierte Rebsorte Rubin (Kreuzung Nebbiolo & Syrah) weist zudem offensichtlich einige der Eigenschaften der Sorte Syrah auf. Beste Anbaugebiete für Syrah sind in Bulgarien: Parvomay, Sliven, Elenovo, Nova Zagora und Liubimetz. Lesezeit: August bis Anfang September.


Sauvignon Blanc
Ornament vorrätig?

1,54 % der Rebfläche Bulgariens*
Der weiße Sauvignon Blanc ist eine anspruchsvolle Sorte. Die dickschaligen Trauben haben einen charakteristischen blumig-grasigen, kräuterhaften und moschusartigen Duft. Die Rebe ist sehr wuchskräftig. Ein rigoroser Rückschnitt aber auch gute Laubpflege verhelfen den Trauben zur Vollreife. In Bulgarien fallen die Sauvignon-Blanc-Weine vergleichsweise schwer aus und werden nur selten im Fass gereift.
Die Sorte bildet in Bulgarien sehr schnell Zucker (20 bis 22 %) bei relativ hohem Säuregehalt (7,5 bis 8,9 g/l). Der Sauvignon Blanc reift hier früh bis mittelfrüh. In den Regionen um Pleven (Norden Bulgariens) und Plovdiv (Süden Bulgariens) reifen die Trauben Anfang September. Geeignet für diese Sorte sind die leichten Tonsand- und Kalkböden, sowie die grauen Waldböden. Beste Anbaugebiete Bulgariens sind: Elenovo, Slavyantsi, Schumen, Pleven, Preslav, Varna, Sliven, Plovdiv, Orjahovo, Russe, Karnobat und Burgas. Lesetermin: Anfang bis Mitte September


Merlot
Ornament vorrätig?

16,28 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese Sorte ist weltweit nach dem Cabernet Sauvignon die am zweithäufigsten angebaute Rebsorte. Die Merlot-Rebe hat eine französische Herkunft. In Südosteuropa ist diese Sorte neben Bulgarien auch in Rumänien, Ungarn und Slowenien verbreitet. Sortentypisch ist der Geschmack nach Pflaumen, bei Überreife erinnern die Merlot-Weine geschmacklich an Schokolade mit leichten Bitternoten. Der Merlot ist weniger tanninreich als Cabernet Sauvignon, reift schneller in der Flasche und ist bereits als junger Wein harmonisch. Die Sorte stellt nur geringe Ansprüche an den Boden, ist jedoch sehr frostempfindlich. In Bulgarien wird sie daher vor allem in Südbulgarien, in frostgeschützten Lagen und auf den zimtfarbenen und den armen Waldböden angebaut. Das Blatt ist mittelgroß bis groß, fünflappig und unten borstig. Die Trauben sind mittelgroß, konisch, teilweise geschultert und lockerbeerig. Die Trauben erreichen ihre technologische Reife bis Mitte September, 10 bis 15 Tage früher als der Cabernet Sauvignon. Sie bilden einen hohen Zuckergehalt von 22 bis 25 %, doch der titrierbare Säuregehalt weist mit ca. 6 g/l eher niedrige Werte auf. In Bulgarien sind mehrere Klone des Merlot zugelassen - bulgarische, französische und italienische Klone. Beste Anbaugebiete in Bulgarien sind: Pazardjik, Plovdiv, Damianitza, Petrich Elenovo, Ivaylovgrad, Harmanli, Haskovo, Svilengrad, Liubimetz, Stambolovo, Sliven, Jambol und Burgas. Lesetermin: Anfang bis Mitte September


Muskat Ottonel
Ornament vorrätig?

7,20 % der Rebfläche Bulgariens*
Die weiße Rebsorte gehört zu der großen Familie der Muskateller und ist eine Kreuzung zwischen Chasselas (Gutedel) und Muscat précoce de Saumur. Muskat Ottonel reift früher als andere Muskateller-Sorten. In Bulgarien wie auch im übrigen Südosteuropa (Rumänien, Ungarn, Westbalkan) werden die ausdruckvollsten Muskat-Ottonel-Weine gekeltert. Die Trauben bilden in Bulgarien einen ausreichenden Zuckergehalt (19-24 %) bei relativ niedriger Säure (5,1-6,0 g/l). Die Rebe wird als Kelter- und Tafeltraube verwendet. Die Traube ist klein und locker, die Beeren sind klein, kugelförmig, grüngelb, süß mit einem angenehmen, starken Muskataroma. In Bulgarien wird Muskat Ottonel gern für die Produktion lieblicher und edelsüßer Weine (Dessert-Weine) verwendet. In letzter Zeit setzt sich jedoch auch verstärkt der trockene Ausbau der Sorte durch. Muskat Ottonel wird in Bulgarien wegen seiner Eigenwilligkeit und dem starken Muskat-Aroma relativ selten im Verschnitt mit anderen Rebsorten gekeltert. Verschnitte des Muskat Ottonel mit Ugni Blanc, Riesling oder Dimiat haben meist eine leichtere Ausprägung des Muskat-Aromas, insbesondere bei trockenen Weinen, zum Ziel. Die Sorte ist schwachwüchsig und gedeiht am besten auf tiefgründigen und feuchten Böden. Beste Anbaugebiete in Bulgarien sind: Nova Zagora, Sliven, Slavyantsi, Varna, Sungurlare, Vidin, Orjahovo, Russe, Svilengrad und Sakar. Lesetermin: Anfang bis Mitte September


Aligote
Ornament vorrätig?

Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Sorte kam aus Burgund, wo sie bereits am Anfang des 18. Jahrhunderts erwähnt wird, nach Bulgarien. Die Traube ist klein bis mittelgroß, fast zylindrisch bis zylindrisch-konisch, mit einem Flügel und dicht. Die Beere ist mittelgroß bis klein und hat einen angenehmen süßen Geschmack. Die Schale ist gelbgrün, dünn, mit Pigmenten auf der sonnigen Seite. Die wuchskräftige Rebe liefert je nach Lage sehr unterschiedliche Erträge. Der typische Aligote ist ein strenger, kantiger und oft aromaneutraler Wein, was durch die charakteristische scharfe Säure bedingt ist. In guten Jahren, bei bestem Reifegrad und rigorosem Rückschnitt erbringt Aligote durchaus feine trockene Weine mit kräftiger Art. In Bulgarien wird die Sorte sehr oft als Cuvée-Wein im Verschnitt mit Chardonnay, Sauvignon Blanc oder Misket ausgebaut, wobei Aligote in der Vermählung eine besonders wertvolle kräftige natürliche Säure mitbringt. Im vorigen Jahrhundert wurde die Sorte in Bulgarien verstärkt für die Erzeugung von Dessertweinen und Grundweinen für die Schaumweinherstellung genutzt. Die besten technologischen Eigenschaften ergeben die Aligote-Trauben in Nordostbulgarien bei früherer Lese (22 bis 24 % Zuckergehalt, 6 bis 7 g/l Säuregehalt). In Bulgarien verfügte die Sorte im Jahre 1981 noch über 2,5 % der Gesamtrebfläche (damals ca. 2.000 ha) und damit mehr als in der französischen Heimat. Seitdem schrumpft die Rebfläche kontinuierlich. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: Varna, Novi Pazar, Schumen, Razgrad, Preslav und Pomorie. Lesetermin: Erste Hälfte September


Rkaziteli
Ornament vorrätig?

9,02 % der Rebfläche Bulgariens*
Die weiße Rebsorte stammt wahrscheinlich aus dem Kaukasus. Hinweise darauf, dass sie eine uralte georgische Weinsorte ist, liefern Funde von ca. 5.000 Jahre alten Tonkrügen mit Kernen dieser Rebe, die in Georgien gemacht wurden. In Bulgarien nahm die Sorte im Jahre 1996 ganze 22 % der gesamten Rebfläche des Landes ein, seitdem ist sie allerdings stetig rückläufig. In Bulgarien wird die Sorte auch RIKAT genannt. Die Traube ist mittelgroß, meistens mit einem Flügel und die Beere ist mittelgroß, elliptisch, mit einer dünnen aber zähen grüngelben Schale. Die gutgereiften Beeren weisen hellrosa Nuancen auf. Die zahlreichen Bezeichnungen benennen auch viele Spielarten und Mutationen der Sorte. Synonyme sind unter andrem Baiyi, Budashuri (Moldau), Dedali, Gruzinskij, Korolek, Kukoura (Georgien), Rkaciteli, Rkatsiteli Mamali und Topolek. In der ehemaligen UdSSR war sie früher die häufigste Rebsorte und in ihrer Glanzzeit die wahrscheinlich Häufigste der Welt. Nach einem unter Gorbatschow beschlossenen Rebenrodungsprogramm im Zuge einer Anti-Alkohol-Kampagne Mitte der 1980er-Jahre verringerte sich die Rebfläche zunächst in der früheren UdSSR beträchtlich. Die daraufhin sinkende Nachfrage von sowjetischer Seite führte ebenfalls zu einer Abnahme der Rebfläche in Bulgarien.
Die in Bulgarien angebauten Trauben erreichen einen Zuckergehalt von 18 bis 22 % und weisen einen hohen Säuregehalt (7 bis 8 g/l) auf. Rkaziteli wird oft zum Verschneiden mit säurearmen Sorten genutzt. Die Sorte ist spätreifend. Beste Anbaugebiete in Bulgarien sind: Razgrad, Schumen, Varna, Schumen, Novi Pazar, Targovischte, Popovo und Russe. Lesetermin: Ende September bis Anfang Oktober.


Chardonnay
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5,25 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese Rebe ist in Bulgarien in allen Weinregionen vertreten. Typisch ist der Geschmack von Äpfeln und Pfirsichen, bei reiferen Weinen Aromen nach Walnüssen und Tropenfrüchten. Der Chardonnay-Wein bringt auch in Bulgarien besonders gut Terroir-Spezifika zum Ausdruck, z.B. die stark kalkhaltigen Böden in Dobrudja. In Bulgarien ist diese Sorte am häufigsten im Nordosten Bulgariens, besonders in der Schwarzmeerregion verbreitet, sie ist jedoch auch in wärmeren Regionen, wie z. B um Plovdiv anzutreffen. Dort reifen die Trauben bereits Ende August. Für Chardonnay sind tiefgründige Böden mit ausreichenden Wasserreserven geeignet (zimtfarbene Böden, graue Waldböden, kalkhaltiger aber auch sandiger Lehm). Der Zuckergehalt der Trauben erreicht 20 bis 24 %, wobei ein hoher titrierbarer Säuregehalt von 7 bis 9 g/l erhalten bleibt. Die kleinen, dickschaligen Beeren mit viel Extrakt ergeben einen ziemlich trockenen aber vollmundigen Wein. In Bulgarien werden Chardonnay-Weine oft im Fass ausgebaut und weisen dann oft buttrig-würzige und an Vanille erinnernde Geschmacksnuancen auf. Durch Reduzierung des Ertrages können die bulgarischen Kellereien sehr ansehnliche Qualitäten liefern. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: Sliven, Nova Zagora, Elenovo, Sungurlare, Slavyantsi, Schumen, Novi Pazar, Varna, Russe, Targovischte, Plovdiv und Tschirpan. Lesetermin: Ende August, Anfang September.


Pinot Noir
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Der Pinot Noir wird in Bulgarien begrenzt und in den kühleren Regionen der Schwarzmeerküste, entlang der Donau und am Fuße der Berge, angebaut. Die Sorte ist sowohl gegenüber niedrigen Temperaturen als auch gegenüber Graufäulnis verhältnismäßig gut resistent. Die Trauben des Pinot Noir bilden einen Zuckergehalt von 21 bis zu 27 %, bei einem ausreichenden Säuregehalt von 6,5 bis 8,5 g/l. Die Qualität der Pinot-Weine hängt stark vom Terroir und den Klimabedingungen ab. Die Sorte stellt sowohl an die Weinberglage als auch an die Kellertechnik hohe Ansprüche. Bei Lagerung in Eichenfässern entwickeln die Weine vielschichtige, komplexe Aromen. In Bulgarien gibt es Beispiele für 18 Monate Barrique-Reife des roten Pinot Noir. Selten wird die Sorte mit anderen Rebsorten verschnitten. In neuester Zeit sind einige interessante Cuvées mit Gamza und der Breitblättrigen Melniker Rebe bekannt geworden. Der Pinot Noir wird in Bulgarien trocken gekeltert und hat an Farbintensität und Kraft mehr als der feingliedrige Spätburgunder Deutschlands zu bieten. Die Sorte ist in Bulgarien auch für die Erzeugung filigraner Rosés und Schaumweinen beliebt. Pinot Noir ist eine frühreifende Sorte. In der Region um Plovdiv reifen die Trauben bereits Ende August, in den kühleren Gebieten Nordost-Bulgariens bis Mitte September. Beste Anbaugebiete: Vidin, Russe, Pomorie, Burgas, Sliven, Elenovo, Slavyantsi, Svischtov, Lovetch, Ivaylovgrad, Svilengrad, Liubimetz, Harsovo und Vinogradi. Lesetermin: Anfang bis Mitte September


Grenache
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Rebsorte hat ihren Ursprung in Aragon (Nordspanien), wo sie Garnacha heißt. Durch ihr starkes Holz und den aufrechten Wuchs eignet sich die Sorte in warmen, trockenen Gegenden für die traditionelle Buschform-Erziehung. Sie ist dank ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Dürre und Hitze vor allem in Südbulgarien begehrt. Durch niedrige Erträge und wenig Wasser auf kargem Boden kann sie bei Vollreife sehr vollmundige, ausdrucksvolle und würzige Weine hervorbringen. Verschnitte werden in Bulgarien mit den Sorten Merlot, Cabernet Sauvignon und Syrah gemacht. Die Grenache-Weine sind dabei farblich heller als die der Verschnittpartner.
Aktuell ist die Sorte in Bulgarien sehr beliebt für die Rosé-Technologie – sortenrein oder mit Syrah, Cabernet Sauvignon oder neuerdings Mourvèdre verschnitten. Zu finden ist Grenache in den südlichsten Anbaugebieten Bulgariens – Damianitza, Harsovo (im Strumatal), Saedinenie, Plovdiv, Stara Zagora (im Thrakiatal), Svilengrad und Ivaylovgrad (auf den östlichen Rhodopen-Ausläufern). Lesezeit: Mitte September, für Rosé -Weine immer ca. 10 Tage früher.


Malbec
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Herkunft von Malbec (Synonyme sind Auxerrois, Cahors, Cot Malbec, Cotes Rouges, Pressac, Terranis, Tinta Amarela und andere) ist Frankreich, die Sorte wird heute jedoch vornehmlich mit Argentinien in Verbindung gebracht, wo sie zu den beliebtesten und meist angebauten Sorten gehört. Die Rebsorte stammt aus alten Zeiten und gehört zu der westlichen ökologisch-geographischen Gruppe (Proles occidentalis Negr.) Die Traube ist mittelgroß bis klein. Die Beere ist mittelgroß, dunkelblau, die Haut ist dick und zäh mit typischem Wachsbelag. Die Sorte ist mittelspätreif. Die technologische Reife ist in der zweiten Septemberhälfte vollzogen. Malbec zeichnet sich durch eine hohe Fruchtbarkeit aus, aber die Erträge sind nicht konstant. Ein Grund dafür ist die hohe Neigung zum Verrieseln und die Anfälligkeit für Frost, Fäule und falschen Mehltau.
1969 hat der bulgarische Wissenschaftler Prof. Babrikov festgestellt, dass die Sorte in Bulgarien die besten Ergebnisse in der Region um die Stadt Stara Zagora im Süden des Landes erbringt.
Die Trauben erreichen in Südbulgarien einen hohen Zuckergehalt bei Erhalt einer ausreichenden Gesamtsäure. In der Nachwendezeit hat die Sorte eine größere wirtschaftliche Rolle erlangt und die Rebflächen sind im Wachstum begriffen. Beliebte Verschnittpartner des Malbec sind in Bulgarien Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot. Die größte Verbreitung hat sie in den Gebieten um Stara Zagora, Plovdiv, Harmanli und Svilengrad. Lesetermin: Mitte September.


Cabernet Franc
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Cabernet Franc, der als ein Elternteil des berühmteren Cabernet Sauvignon gilt, ist einer der Partner in den renommiertesten Cuvées der roten Bordeaux-Weine. Im Unterschied zu Cabernet Sauvignon ergibt der Cabernet Franc hellere und vom Tanningehalt leichtere Weine. Er treibt auch ca. 10 Tage früher als Cabernet Sauvignon und reift entsprechend eher. In Bulgarien fühlt sich die Weinsorte in den kühleren Lagen am Schwarzen Meer und auch am Fuße der Berge (z.B. Piringebirge, Rhodopen, Balkangebirge) wohl. Die Sorte ist weniger empfindlich gegenüber schlechtem Wetter zur Lesezeit. Cabernet Franc wird nicht nur im Verschnitt mit Cabernet Sauvignon und Merlot (z.B. im äußersten Süden Svilengrad, aber auch im Norden z.B. Magura Kellerei), sondern auch als rebsortenreiner Wein (z.B. Elenovo, Nova Zagora, Harsovo) gekeltert. Der Wein des Cabernet Franc ist mittelschwer und im Aroma mit ausgeprägten Kirsch-, Kräuter- und Paprika-Nuancen versehen. Die Sorte ergibt in einem Verschnitt mit Cabernet Sauvignon interessante Noten und eine feingliedrigere Struktur. Der Cabernet Franc-Anteil in Cuvées ist in Bulgarien sehr oft höher als in Frankreich. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: Harsovo, Damianitza, Vidin, Novo Selo, Sliven, Elenovo, Nova Zagora, Plovdiv, Burgas, Ivaylovgrad und Svilengrad. Lesetermin: Erste Hälfte September


Alicante Bouschet
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese oft nur Alicante genannte, rotfleischige Traube gehört zur Familie der Teinturier (Färbertrauben) und wird hauptsächlich für Verschnitt-Zwecke angebaut und in Bulgarien noch während des Sozialismus als Farbengeber für Rotweine in schwachen Jahrgängen. Die Sorte ist im Zeitraum 1865 bis 1885 von Henri Bouschet als Kreuzung von Petit Bouschet und Grenache gezüchtet. Dank des tiefroten Fruchtfleisches liefert diese Traube einen sehr dunklen Wein und wird als Deckwein genutzt, mit dessen Hilfe farbkräftige Verschnitte erzielt werden können. Die Sorte wird in Frankreich, Portugal, Nordafrika, Israel, auf Korsika und in Kalifornien angebaut. In Bulgarien wird die Sorte heute auch sortenrein verarbeitet (in den östlichen Ausläufer des Rhodopen-Gebirges, Ivaylovgrad) und der daraus gewonnene Wein zeichnet sich aus durch den hohen Alkoholgehalt, die sehr robuste Frucht und die tiefe Farbe aus. Die Traube ist ertragreich, der Wein ist kräftig und robust, hat aber keinen besonders großen Charakter.
Beste Anbaugebiete: Ivaylovgrad, Svilengrad, Plovdiv und Stara Zagora. Lesetermin: Mitte September.


Welschriesling
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese alte Rebsorte, deren Ursprünge nicht geklärt sind, ist im Süden und Osten Europas verbreitet. Außer in Bulgarien ist sie in Österreich, Rumänien und Ungarn zu finden. In Italien ist sie unter dem Namen Riesling Italico bekannt. Die Rebe gedeiht vor allem in trockenem Klima und auf wärmeren Böden. Welschriesling reift spät und bringt in kühlerem Klima sehr säurebetonte Weine hervor. Trotz der Namensähnlichkeit ist er nicht direkt mit dem Rhein-Riesling verwandt (welsch bedeutet fremd oder ausländisch). Seine Trauben behalten in Bulgarien ihre Säure gut und die Weine haben einen leichten Körper und sind zart, frisch und blumig. Synonyme auf dem Balkan und in Südeuropa sind Laski Rizling, Olasz Riesling, Taljanska Grasevina, Italiansky Rizling und Grasica. In Bulgarien wurde die Sorte zuerst in Euxinograd angesiedelt und hat sich im Nordost-Bulgarien verbreitet. Die reifen Beeren haben eine grün-gelbe Farbe und die Schale ist mit Wachsüberzug versehen. Die Trauben sind dichtbeerig. Die Beeren verfügen über einen fruchtigen, süß- säuerlichen Geschmack. Die Rebsorte Welschriesling reift mittelfrüh bis Ende September. Welschriesling ergibt vorzügliche Qualitätsweißweine. Der Zuckergehalt der Trauben erreicht etwa 18,5 bis 20 % bei einem hohen Säuregehalt von 7,20 bis 8,0 g/l. Die guten Welschriesling-Weißweine haben eine hellgelbe Farbe, ein fruchtiges Bouquet und einen harmonischen Geschmack. Beste Anbaugebiete: Euxinograd, Schumen, Varna, Burgas, Karnobat, Sliven und Sungurlare. Lesezeit: Mitte bis Ende September.


Viognier
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Sorte Viognier, deren Herkunft in Dalmatien vermutet wird, ist in jüngster Zeit in Bulgarien modern und liefert aromatische, komplexe Weine – nicht nur sortenrein, sondern auch im Verschnitt mit Traminer, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Wie in Frankreich sind auch in Bulgarien Cuvées mit der Sorte Syrah bekannt. Der Viognier trägt schöne runde und nicht sehr große Beeren; auch die Trauben sind klein; leicht elliptisch, weiß mit grünlichem Schimmer. Das Fleisch ist saftig und weist Geschmack nach Moschus auf. Viognier ist eine robuste Sorte und in Bulgarien kaum anfällig für Graufäule. Typisch für die Sorte sind die niedrigen Erträge. Die Viognier-Weine sind vollmundig, trocken, intensiv im Geschmack mit Nuancen von Pfirsich, Aprikose, Birne und milden Gewürzen.
Die Verbreitung in Bulgarien: Sliven, Nova Zagora, Elenovo, Sungurlare, Schumen, Novi Pazar, Varna, Targovischte, Plovdiv, Tschirpan, Ivaylovgrad, Svilengrad, Vinogradi und Harsovo. Lesetermin: Ende September.


Riesling
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die weiße Rebsorte zählt wegen der Langlebigkeit ihrer Weine und ihrer Fähigkeit, das Terroir einer Weinberglage zum Ausdruck zu bringen, unbestritten zu den Allerbesten der Welt. Man kann sie auf Grund der Langlebigkeit und Finesse der daraus gekelterten Weine durchaus als "weißen Cabernet Sauvignon" bezeichnen. Beste Ergebnisse erzielt die Traube in den Tälern von Rhein und Mosel. Der Riesling ist in Bulgarien auf sandigem Lehm an luftigen Hügeln am besten untergebracht. In der ostbulgarischen Weinbauregion um Varna und Razgrad enthalten die Trauben 18-19 % Zucker und 7,5 bis 8,4 g/l Säure. Die Verbreitung des Rheinrieslings in Europa reicht über Tschechien und die Slowakei bis nach Italien und Kroatien. In Ungarn und Bulgarien wird er wegen des warmen Klimas in sehr viel kleinerem Umfang kultiviert. In Bulgarien gedeiht der Riesling in kühlen Lagen am Schwarzen Meer oder an unteren Berghängen am besten. Vorherrschend ist hier allerdings der Welschriesling. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: Euxinograd, Varna, Targovischte, Schumen, Razgrad, Novi Pazar, Sliven, Slavyantsi und Sungurlare. Lesetermin: Anfang bis Mitte September


Marselan
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Marselan ist eine neue Rotweinsorte, die 1961 als Züchtung des französischen Ampelographen Paul Truel zwischen den Sorten Cabernet Sauvignon und Grenache Noir entstand. Benannt wurde die Rebe nach dem Ort Marseillan, wo die Sorte erstmals angebaut wurde. Erst 1990 wurde Marselan  in die Sortenliste des CTPS aufgenommen.
Das ursprüngliche Ziel der Züchtung, die Finesse von Cabernet Sauvignon mit der Hitzeresistenz von Grenache zu verbinden, wurde nicht erreicht und die Sorte genoss darum über einen langen Zeitraum nur wenig Beachtung. Die Sorte, die mittelspätreifend ist, liefert ausgewogene, fruchtige und tanninreiche Weine, die die Vorzüge seiner Reben-Eltern verbindet.
Seit einigen Jahren wird die Rebsorte auch in Bulgarien (thrakische Tiefebene) mit großem Erfolg angebaut. Die mittel- bis spätreifende Rebe ist widerstandsfähig gegen Echten Mehltau und Verrieseln. Der Marselan bevorzugt trockene Böden und die Erträge sind eher gering. Aus dem Marselan werden farbstarke, typische Weine von sehr guter Qualität erzeugt. Sie sind aromatisch, voll und körperreich und verfügen über geschmeidige Tannine, die ihnen auch ein gutes Lagerpotenzial verleihen. Anbaugebiete in Bulgarien: Orjahovo an der Donau, Saedinenie bei Plovdiv, Karabunar bei Pazardjik und Petrich (im Strumatal) Lesetermin: Ende September


Ugni Blanc
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1,46 % der Rebfläche Bulgariens*
Die weiße Sorte Ugni Blanc ist eine sehr alte Sorte. Schon Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.) sprach von einem „Vinum trebulanum“ aus einem Ort namens Trebulanis in Kampanien. In Italien ist die Sorte als Trebbiano, in Bulgarien auch als Weißer Juni bekannt. Weltweit belegt die Rebsorte über 100.000 Hektar Rebfläche. Nach Bulgarien ist die Sorte über die Provence gelangt. Mit knapp unter 1,5 % der gesamten Rebfläche in Bulgarien wird die Rebe vorwiegend in der Region von Burgas angebaut. Die Traube ist mittelgroß bis groß mit Flügeln, wobei der eine Flügel stärker entwickelt ist. Die Beere selbst ist eher klein, fast rund, saftig und süß mit einer angenehmen Säure. Die Schale ist mitteldick, zäh und gelbgrün. Die gut gereiften Beeren weisen hellrosa bis hellbraune Nuance auf. Ugni Blanc ist eine spätreifende Rebsorte. Die in Bulgarien angebauten Trauben enthalten 18 bis 21 % Zucker bei einem für die bulgarischen Klimaverhältnisse ziemlich hohen Säuregehalt von 7,0 bis 9,5 g/l. In Frankreich wird aus dieser Sorte der berühmte Cognac hergestellt, in der südlichen Schwarzmeerregion Bulgariens (Burgas, Pomorie) werden trockene Weißweine, sowie die Grundweine für den Qualitäts-Weinbrand "Aheloj" erzeugt. Die besten Anbaugebiete in Bulgarien sind: Schwarzmeerküste, Burgas und Pomorie. Lesezeit: Ende September, Anfang Oktober


* Statistiken Stand 2017

© Abbildungen (bearbeitet): Kammer der Weinhersteller Bulgariens

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Rebsorten in Bulgarien

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Ornament Autochthone Rebsorten

Autochthone (einheimische, von altgriechisch „αὐτός autós“, zu deutsch „selbst“ und „χθών chthōn“, zu deutsch „Erde“) Rebsorten ergeben Weine mit einem unverwechselbaren Charakter. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde ein bedeutender Teil dieser Bestände in Bulgarien von der Reblaus vernichtet. Als Konsequenz daraus erging ein Gesetz, wonach alle Rebsorten veredelt, d.h. auf Reblaus-resistente Rebenunterlagen aufgepfropft werden sollten. Auch begann man durch neue Kreuzungen wie Rubin (Nebbiolo & Syrah), Frühreifer Melnik (Breitblättrige Melniker Rebe & Valdige), Evmolpia (Mavrud & Merlot), Ruen (Breitblättrige Melniker Rebe & Cabernet Sauvignon) und Bouquet (Mavrud & Pinot Noir) nach interessanten neuen Eigenschaften und Verbesserungen der heimischen Reben zu suchen.


Mavrud
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1,97 % der Rebfläche Bulgariens*
Eine der wertvollsten autochthonen roten Rebsorten Bulgariens wächst in der thrakischen Ebene an den nordöstlichen Ausläufern der Rhodopen. Sie erbringt kräftige, herbe und tanninreiche Weine mit Aromen von Pflaume, Kirsche und schwarzen Beeren. Die Beeren sind dickschalig und klein mit frischem und saftigem Fruchtfleisch und ausreichend Säure. Die Form der Traube ist breit mit Seitenflügeln. Die Erträge können durch Rückschnitt relativ gering gehalten werden. In Bulgarien sind hauptsächlich zwei Klone der Mavrud-Rebe im Anbau. Es wird derzeit auch an der Wiederherstellung alter Klone aus der Ära vor der Reblaus gearbeitet. Das ist eine durchaus sinnvolle gesellschaftlich-kulturelle Zielsetzung, wenn man bedenkt, dass die Thraker die Mavrud-Rebe vermutlich bereits vor 5.000 Jahren anbauten. Beste Qualitäten werden nach 2- bis 3-jähriger Reife der Weine im Fass erzielt. Die Rebsorte wird vorwiegend rebsortenrein ausgebaut. Bemerkenswerte Cuvées sind durch den Verschnitt der Mavrud-Trauben mit denen des Cabernet Sauvignons, des Merlots und des Rubins entstanden. Die Sorte ist spätreifend. Für sie sind tiefe und arme Diluvialböden mit mittelschwerer Sand-Lehmzusammensetzung (30-40 % Lehm, 40 % Gestein, 2-3 % Humus) günstig. Beste Anbaugebiete sind: Assenovgrad, Parvomay, Ustina, Brestovitza, Plovdiv, Zlatovrach und Peruschititza. Lesetermin: Anfang Oktober


Gamza
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1,86 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese rote Rebsorte kommt zu 90 % in Nordostbulgarien (im Donautal zwischen Vidin und Veliko Tarnovo) vor. Die alte heimische Sorte ist spätreifend und bringt süffige Weine guter Qualität und mit harmonischer Zusammensetzung hervor, die bei 1- bis 2-jähriger Alterung noch genüsslicher werden. Durch die zarte Traubenschale bedingt, sind die Gamza-Weine leichte und tanninarme, aber feingliedrige Rotweine mit interessanten Aromen von Himbeeren, Kakao, Lakritze, Harz oder Zimt. Die Gamza-Traube ist mittelgroß und dicht. Die Beere ist klein, fast kugelförmig und oft wegen der Traubendichte deformiert. Die Schale ist blauschwarz, mit reichlichem Wachsüberzug, aber sehr dünn und zart, daher auch die eleganten, feingliedrigen Weine. Der Wein reift ziemlich schnell in der Flasche und sollte je nach Bodenart, Lesetermin und Fassreife innerhalb von 5 bis 6 Jahren ausgetrunken werden. Besonders langlebige Beispiele sind jedoch für die einheimischen Weinbauern inzwischen auch keine Seltenheit mehr. Die Reduzierung der Erträge bei dieser Rebe tut dem Wein gut. Die Gamza-Trauben erreichen ihre technologische Reife Ende September bzw. Anfang Oktober. Die besten Böden sind lehmhaltige Waldböden. Synonym der Rebsorte in Ungarn ist Kadarka (hat mit dem lieblich-süßen Markenwein "Rosenthaler Kadarka" in Bulgarien nichts zu tun). Andere Synonyme in Nordbulgarien sind Mekisch, Tscherna gidja und Vratschansko tscherno. Beste Anbaugebiete für die Gamza-Rebe in Bulgarien: Vidin, Novo Selo, Magura, Borovitza, Vratza, Suhindol und Pleven Pavlikeni. Lesetermin: Ende September, Anfang Oktober


Rubin
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*.
Diese frühreifende autochthone bulgarische Sorte ist Anfang der 50-er Jahre des vorigen Jahrhunderts durch eine Kreuzung der Rebsorten Nebbiolo und Syrah im Weininstitut Pleven (vom Team des Prof. Kalju Katerov) entstanden. Sie wurde von der staatlichen Zertifizierungskommission im Jahre 1961 genehmigt. Rubin ist eine mittelfrühreifende Sorte. Die Traube ist mittelgroß, konisch, meistens geflügelt, mit einem oder zwei Flügeln und dicht. Die Beere ist klein und oval und die Konsistenz ist saftig und der Geschmack harmonisch. Die Schale ist dick, zäh, dunkelblau, mit reichlichem Wachsüberzug. Die Reben sind empfindlich gegen Winterfrost und die Trauben sind anfällig gegen Oidium (Echter Mehltau) und Graufäule. Der Zuckergehalt liegt gewöhnlich bei 22 bis 24 %, kann aber Werte von 27 bis 30 % erreichen. Der titrierbare Säuregrad liegt bei 5,5 bis 6 g/l. Die Rubin-Weine besitzen einen ausreichenden Extraktgehalt, haben eine kräftige Farbe und weisen einen harmonischen Geschmack auf. Gute Verschnittpartner sind die Sorten Cabernet Sauvignon, Merlot und Mavrud und andere. Sortentypische Aromen sind Kirsche, Brombeere, Mandel und Feige. Der rote Rubin-Wein zeichnet sich durch eine dunkle, intensive Farbe und einen hohen Säuregehalt aus. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: das Gebiet um Plovdiv (Brestovitza, Brestnik), Damianitza. Lesetermin: Mitte September.


Pamid
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11,43 % der Rebfläche Bulgariens*
Pamid ist eine im Thrakiatal verbreitete rote Traubensorte aus thrakischer Zeit, die hellrote Weine mit wenig Extrakt und Säure ergibt, jedoch keine großen Prädikate liefert. Die Sorte ist eine der meistverbreiteten Rebsorten für rote Tafelweine in Bulgarien, deren Fläche allerdings in den letzten Jahren abnimmt. Sie wird kaum für Exportweine verwendet sondern meist als ein leichter Rotwein für den Sommer, oft mit einer gewissen Süße (auch gekühlt getrunken). Die Traube ist mittelgroß, zylindrisch-konisch und halbdicht bis locker, die Beeren sind klein, saftig und süß und lösen sich leicht von der Traube. Die Schale ist dünn und zart, rot bis rosa. Die Rebsorte Pamid ist mittelfrühreifend. Mitte September in den Gebieten um Plovdiv und Pazardjik erreichen die Trauben ihre technologische Reife. Verbreitet ist sie vor allem im Südosten und Nordwesten Bulgariens. Synonyme sind Pamit, Pamites, Saratchoubouk und Filibelik. Weitere große Bestände gibt es in Ungarn und in Rumänien. Pamid erbringt einfache, früh zu trinkende Alltags-Rotweine mit hellroter Farbe und wenig Tanninen, die sofort nach der Klärung trinkfertig sind. Die Weine reifen kaum mit der Zeit, sie werden jung getrunken. Die Trauben zeichnen sich durch einen ausreichenden Zuckergehalt (20 bis 24 %) und einem niedrigen Säuregehalt (4,4-5,5 g/l) aus. Cuvées von Pamid mit den Mavrud-oder Cabernet Sauvignon-Trauben stellen edlere Weine dar. Für die Verbesserung der Farbintensität der Pamid-Weine wird in Bulgarien die Sorte Alicante Bouschet genutzt. Durch die Kreuzung von Pamid und Mavrud wurde 1951 die Sorte "Trakijska Slava" selektiert. Beste Anbaugebiete des Pamid in Bulgarien sind: Pazardjik, Pamidovo, Plovdiv, Stara Zagora, Burgas, Pleven und Vidin. Lesetermin: Erste Hälfte September


Melnik
Ornament vorrätig?

1,85 % der Rebfläche Bulgariens*
Eine sehr spät reifende rote Sorte, die in der Region um die Stadt Melnik vorkommt. Diese bulgarische Traubensorte ergibt sehr extrakt- und tanninreiche, entwicklungsfähige, jedoch nicht sehr dunkle Weine. Die Aromen sind vielfältig, sie reichen von Kirsche und Waldfrüchten bis zu Tabak, Leder und Erde. Der Wein hat ein einmaliges Säurespiel. Der Ausbau in Eichenfässern und mehrere Jahre Flaschenreife verleihen dem vermutlich langlebigsten bulgarischen Wein Wärme und Harmonie. Die autochthone, rote Rebsorte wird schon seit Jahrhunderten ausschließlich in dem Gebiet um die bulgarische Stadt Melnik im gleichnamigen Bereich am Südrand des Pirin-Gebirges, im Strumatal, an der Grenze zu Griechenland, kultiviert. Der Name bedeutet „Breitblättrige Melniker Rebe‘‘. Synonyme sind Schiroka Melnischka, Melnik und Schiroka Melnischka Losa. Die Sorte besitzt sehr kleine ovale Beeren mit dicker und dunkelblauer Schale und die schattenspendenden Blätter sind besonders groß. Die Melnik-Weine zählen neben jenen aus der Mavrud-Traube zu den langlebigsten und besten Bulgariens. Nach landläufiger Meinung attestiert man dem alkoholstarken Wein eine so starke Konsistenz, "dass man ihn in einem Taschentuch nach Hause tragen könne". Die Sorte ist spätreifend, sie erreicht ihre optimale technologische Reife in der zweiten bzw. dritten Oktoberwoche. Die wertvollsten Eigenschaften entfalten die Melnik-Reben in der Region von Melnik, auf armen Sand-und Waldböden mit leichterer Zusammensetzung und bei extrem volatilen Temperaturen zwischen Tag und Nacht während der Reife der Trauben im Herbst. Beste Anbaugebiete: Sandanski, Blagoevgrad, Melnik, Petric und die Dörfer Harsovo, Vinogradi, Roshen, Marikostiovo, Levunovo, Lozenica und Kapatovo. Lesetermin: Mitte bis Ende Oktober


Dimiat
Ornament vorrätig?

5,14 % der Rebfläche Bulgariens*.
Dimiat ist eine der meistangebauten einheimischen weißen Trauben und traditionell vorwiegend in der Schwarzmeer-Region (Varna, Schumen) verbreitet. Am häufigsten wird sie in Ostbulgarien angebaut, wo sie frische, duftige Weißweine in recht zuverlässiger Qualität hervorbringt. Die Traube ist mittelgroß, konisch, geflügelt, halbdicht bis locker und besitzt oft ungleich großen Beeren. Die Rebe gedeiht am besten in humus-karbonathaltigen Böden, in leichten Zimtböden und alluvialem Lehm. Südliche Lagen sind von Vorteil. Die Dimiat-Traube erreicht in der Nähe der Schwarzmeerküste eine für bulgarische Verhältnisse recht hohe Säure von 7 bis 9 g/l Gesamtsäure, bei einem Zuckergehalt von 17 bis 19 %. Dimiat ist eine spätreifende Sorte. Typisch für die Weine ist der walnussartige Nachhall im Geschmack. Die Reben tragen große Mengen an kupferfarbenen Trauben, deren Wein jung und kühl getrunken sein will. Dimiat-Weine werden selten im Fass ausgebaut. Begehrte Verschnittpartner sind Chardonnay und Riesling. Eine Einschränkung der Hektar-Erträge würde bei dieser Sorte sehr interessante Weine zur Folge haben. Die Dimiat-Traube liefert auch die Grundweine für die besten bulgarischen Weinbrände "Pliska", "Pomorie" und "Preslav". Beste Anbaugebiete: Varna, Razgrad, Schumen, Preslav, Burgas, Pomorie und Sliven. Lesetermin: Ende September bis Anfang Oktober


Roter Misket
Ornament vorrätig?

7,16 % der Rebfläche Bulgariens*
Eine alte, kupferrote Traube, die nur weiß gekeltert wird und ihre Hochburg im Sungurlare-Tal, nicht weit von Burgas, hat. Sie ergibt harmonische und betont aromatische Weine mit typischem Misket-Aroma. Die Sorte ist nicht mit der Muskateller-Familie verwandt. Synonyme sind Karlovski Misket, Misket Tcherven, Roter Misket und Sinja Temenuga. Der Rote Misket ist eine uralte autochthone bulgarische Sorte, die äußerst widerstandsfähig gegen Frost ist. Sie erbringt Weißweine mit Rosinen-Aroma und wird auch als Tafeltraube verwendet. Der Rote Misket hat eine kleine Beere, die fast kugelförmig und durch die Dichte der Traube oft deformiert ist. Die Schale ist mitteldick, zäh, rosarot, mit Wachsüberzug und mit kleinen dunklen Pünktchen. Der Rote Misket ist eine spätreifende Rebsorte und die Trauben reifen Ende September bis Anfang Oktober. Mit einem mäßigen Zuckergehalt von 18 bis 19 % und einem relativ niedrigem Säuregehalt (5,4 bis 6,1 g/l) wird die Sorte oft mit Rkaziteli, Dimiat oder Welschriesling verschnitten. In der Unterbalkan-Region ist ein Fassausbau des Roten Misket keine Seltenheit. Eine andere alte Misket-Sorte ist der Vrachanski Misket. Diese Sorte gehört zu der Familie Proles Orientalis.  Verwandt mit dem Roten Misket ist die weiße Rebsorte Misket Sungurlarski als eine Neuzüchtung zwischen dem Roten Misket (Misket Cherven) und dem Sauvignon Blanc. Die Kreuzung erfolgte in Bulgarien. Der Misket Varna (Kreuzung zwischen Dimiat und Rheinriesling) ist eine weiße Keltertraube, die mit dem Roten Misket nicht verwandt ist. Die Kreuzung erfolgte 1971 in Bulgarien durch den Züchter K. Stoev. Weitere Sorten, die den Namen Misket tragen, wie Sandanski Misket, eine Züchtung im Weininstitut Blagoevgrad (weiße Kreuzung von Shiroka Melnik und Tamianka), Misket Plevenski (rote Rebsorte, eine bulgarische Neuzüchtung zwischen Muscat d´Hamburg und Perle von Csaba), Misket Dunavski (rote Rebsorte, eine bulgarische Neuzüchtung zwischen Ceaus Chaouch Blanc  und Muscat d´Hamburg), Misket Kailaschki (weiße Rebsorte, eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Muscat d´Hamburg und Villard Blanc, 1976 in Bulgarien gekreuzt) und Misket Trakijski (die weiße Rebsorte ist eine bulgarische Neuzüchtung zwischen Dimiat und Perle von Csaba) sind Tafeltrauben, die keine Verwandtschaftsbeziehungen mit dem Roten Misket haben. Eine größere wirtschaftliche Bedeutung hat unter den genannten Misket-Sorten heute allerdings nur der Rote Misket. Beste Anbaugebiete des Roten Miskets: Slavyantsi , Sungurlare, Karlovo, Bresovo, Varna, Euxinograd und Schumen. Lesetermin: Ende September bzw. Anfang Oktober.


Bouquet
Ornament vorrätig?

Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Sorte ist eine Neuzüchtung aus Mavrud und Pinot Noir und im Thrakiatal (Südbulgarien) verbreitet. Dank der Erbschaftsmerkmale der Vaterrebe Mavrud ist diese Sorte ertragreich. Der Wein will jung getrunken werden. Unter „Bouquet Nouvo“ erscheint noch im Lesejahr ein junger fruchtiger Bouquet-Wein, welcher bis zum Spätfrühling des nächsten Jahres ausgetrunken wird.
Bekannt sind jedoch auch fassgereifte, haltbare Weine aus der Sorte Bouquet. Diese Weine haben eine dunklere Farbe als die Eltern-Reben. Die geringe Erfahrung der Kellermeister mit der Rebsorte Bouquet beschert dem Wein immer noch einen Exoten-Status und die Sorte wird gern zum Verschnitt mit anderen Rottrauben verwendet.
Die Trauben sind mittelgroß bis groß. Die Beeren sind oval, haben eine dunkle Farbe und sitzen lockerer als bei der Mutter-Traube Pinot Noir.
Größere Rebflächen sind bei Nova Zagora. Lesezeit der Trauben ist Mitte September.


Ruen
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Ruen ist eine rote Rebsorte, selektiert im Weininstitut in Plovdiv durch Kreuzung der spätreifenden Breitblättrigen Melniker Rebe mit Cabernet Sauvignon. Entstanden ist eine mittelfrühreife Sorte, die ihre vollständige technologische Reife in Südbulgarien zwischen dem 15. und 20. September erreicht.
Die Sorte ist empfindlich gegenüber Pilzerkrankungen. Die Traube ist mittelgroß (ca. 157g), konisch und dicht. Sie sind rund, die Haut ist fest, zäh, dunkelblau mit Wachs-Belag und reich an Farbstoffen. Der Saft ist farblos.
Die Trauben akkumulieren mit 22 bis 23 % ausreichend Zucker bei einem für Südbulgarien relativ hohen titrierbaren Säuregehalt von ca. 6,5 g/l. Die Weine sind dunkelrot, extraktreich und animierend mit einem harmonischen Geschmack.
Beste Anbaugebiete – Damianitza, Harsovo, Vinogradi und Petrich im Südwesten Bulgariens. Lesetermin Ende September.


Vratchanski Misket
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Vratchanski Misket, eine alte Rebsorte, gehört der östlichen (orientalischen) ökologisch- geographischen Gruppe (Proles Orientalis) an. Die Traube ist zylindrisch-konisch, halbdicht bis dicht und mittelgroß bis klein mit einem durchschnittlichen Gewicht von 120g. Die Beere ist klein, elliptisch, kräftig, halbfleischig, süß, wohlschmeckend und hat einen starken Muskatduft. Die Haut ist dick, zäh und gelbgrün. An der Spitze hat die Beere einen ausgeprägten Nabel (spezifisch).
Vratschanski Misket ist eine mittelfrühreife Rebsorte. Eine ausreichende technologische Reife erreicht die Sorte erst Ende September. Die Reben sind mittelstark wachsend und weisen eine gute Fruchtbarkeit auf. Bei mittelhoher Erziehung erreicht der Ertrag 8.000 bis 10.000 kg/ha. Die Rebe ist empfindlich gegen Kälte und gehört zu den Reben, die bereits bei – 16 Grad Celsius Frostschäden erleiden. Besteht daher Gefahr von Frostschäden, ist die Bodenerziehung Guyot (ohne Unterstützung) geeignet. Gute Qualitäten der Trauben erreicht man in warmen Regionen mit humus-kalkhaltigen Böden, Tonsandböden und Kiesböden.
Die Trauben akkumulieren ausreichend Zucker mit 21 bis 24 % bei einem relativ niedrigen titrierbaren Säuregehalt von 4,6 bis 5,8 g/l. Auch für duftige Dessertweine ist die Sorte bestens geeignet.
In Bulgarien wird sie vorwiegend in den Regionen von Vratza (Nordwesten), Burgas (Südosten) und Varna (Nordosten des Landes) angebaut. Lesetermin: Ende September.


Tamianka
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Rebsorte Tamianka gehört zu der östlichen (orientalischen) ökologisch-geographischen Gruppe und ist im Nahen Osten verbreitet. Synonyme sind Muskat belij, Muscat de Frontignan, Muscato Bianco, Ismir Misket, Temenuga und andere. Die Sorte Tamianka ist in Bulgarien seit Jahrzehnten bekannt, wird allerdings nur auf begrenzten Flächen angebaut. Besonders verbreitet ist die Sorte in den alten privaten Weingärten. Die Traube ist mittelgroß, zylindrisch bis zylindrisch-konisch und halbdicht bis dicht. Die Beere ist mittelgroß bis klein, kugelförmig, saftig, süß, mit einem angenehmen, starken Muskat-Geschmack. Die Schale ist dick, rost- oder gelbfarbig mit winzigen schwarzen Pünktchen. Die Herbstfärbung des Weinlaubes ist gelb. Die Rebsorte ist eine mittelfrühreifende Sorte. In der Region von Plovdiv reifen die Trauben Mitte September und in der Umgebung von Sandanski in der zweiten August-Hälfte. Die Trauben der Tamianka-Rebe bilden einen ausreichenden Zuckergehalt von 20 bis 26 % bei einem guten Säuregehalt. In Bulgarien erzeugt man aus den Tamianka-Trauben hervorragende Dessert-Weine mit goldgelber Farbe, zartem Muskat-Aroma und harmonischem Geschmack. In neuester Zeit werden verstärkt trockene Qualitätsweißweine aus wertvollen Tamianka-Trauben gekeltert. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: in der Donauebene von Vratza bis Schumen, im Süden des Landes in der Nähe von Sliven, Nova Zagora und Burgas bis ins Strumatal. Lesetermin: Anfang bis Mitte September.


Evmolpia
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Sorte Evmolpia, auch „thrakischer Mavrud“ genannt, wurde von Prof. Babrikov durch die Kreuzung der Sorten Mavrud und Merlot selektiert. Sie wurde von der staatlichen Zertifizierungskommission im Jahre 1991 genehmigt. Anbaugebiete sind Tschirpan, Burgas und, in neuester Zeit, auch bei Russe und Vratza. Die Traube ist groß, konisch, sehr breit am Stiel, manchmal geflügelt und halbdicht. Die Beere ist klein, oval, saftig und süßsauer und die Schale ist dünn, zäh und blauschwarz.
Evmolpia ist eine mittelfrühreife Sorte. Die technologische Reife der Trauben wird im Süden Bulgariens Anfang September, im Norden etwa eine Woche später erreicht. Im Vergleich zu Mavrud tritt die Reife fast ein Monat früher ein. Die Sorte ist mäßig stark bis stark wachsend und zeichnet sich durch eine hohe Fruchtbarkeit aus. Die Sorte neigt nicht zum Verrieseln und ist mittelmäßig widerstandsfähig gegen Winterfrost (hält Wintertemperaturen von über -17 Grad Celsius aus). Die Stammerziehung ist die geeignetste Erziehung für diese Sorte. Die Trauben bilden einen hohen Zuckergehalt von 23 bis 25 % mit einem titrierbaren Säuregehalt von 7,0 bis 7,2 g/l. Sie ergeben extraktreiche Qualitätsweine mit kräftiger rubinroter Farbe und ausreichendem Alkoholgehalt. Sie sind erfrischend, mittelaromatisch und haben einen harmonischen Geschmack.
Die Sorte wird auf begrenzten Flächen in den Regionen von Plovdiv, Tschirpan, Burgas und, in neuester Zeit, auch bei Russe und Vratza angebaut. Lesetermin: Ende August bis Anfang September.


 

Ornament Internationale Sorten in Bulgarien – Verbreitung und Besonderheiten

Cabernet Sauvignon
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15,13 % der Rebfläche Bulgariens*
Cabernet Sauvignon ist die wohl berühmteste aller Traubensorten für einen feinen, langlebigen Rotwein und in aller Welt verbreitet. Die Sorte nimmt über 10 % der Rebfläche weltweit ein. In der Jugend schmeckt der Wein gerbstoffbetont, im Alter hat er eine Aromenvielfalt von schwarzen Beeren. Die Trauben sind klein bis mittelgroß, rund und geschultert. Sie verfügen über einen Wachs-Belag und haben eine dicke, harte Beerenschale. Der eindeutige Fruchtgeschmack nach schwarzen Johannisbeeren und das Aroma, welches an grüne Paprika erinnert, sind jedoch von den Besonderheiten des jeweiligen Jahrgangs geprägt.
Der Zuckergehalt in Bulgarien variiert zwischen 21 und 24 % bei einem Säuregehalt von 6 bis 9 g/l.
Im Thrakiatal und Strumatal ist die Konzentration an Tanninen, Pigmenten und Geschmacksstoffen viel höher als im Donautal. In Bulgarien wird die Sorte oft rebsortenrein ausgebaut. Die begehrtesten Verschnittpartner-Sorten für anspruchsvolle Cuvée-Weine sind Merlot, Cabernet Franc, Syrah, Petit Verdot, Grenache und, von den einheimischen Sorten, Rubin und Mavrud. Die in Bulgarien selektierten Klone 12 und 14 zeichnen sich durch eine höhere Fruchtbarkeit und die größeren Trauben aus. Ein Fassausbau lohnt bei der Sorte besonders. In Bulgarien ist der Cabernet Sauvignon in allen 5 Weinregionen verbreitet. Beste Anbaugebiete sind: Brestovitza, Ivaylovgrad, Stara Zagora, Sliven, Nova Zagora, Korten, Suhindol und Svischtov. Lesetermin: Zweite Hälfte September.


Traminer
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1,34 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese Rebsorte verdankt ihren Namen dem gleichnamigen Weinort in Südtirol. Aus der Sorte werden in Bulgarien trockene, aromareiche Weine mit einem harmonischen, frischen Geschmack nach Gewürzen, Litschi-Frucht und Blumen (sehr oft Rosen) gekeltert. Die bekanntesten Synonyme sind Tramin, Gewürztraminer, Clevner, Fleischrot, Kleiner Traminer, Kleinwiener, Roter Nürnberger, Savagnin Rosé, Termeno Aromatico, Traminaz zarveni und andere.
Die Trauben sind eher klein und dichtbeerig gedrungen und die Beeren sind rund bis länglich, meist deformiert, und ihre Farbe ist grau bis braunrot. Sie verfügen über eine außergewöhnlich dicke Schale mit kräftigem Wachsüberzug. Die Beere ist saftig und süß, mit einem angenehmen Geschmack. Die Reben sind frostbeständig, aber empfindlich gegenüber Trockenheit. Die Sorte fühlt sich in Bulgarien besonders auf sandigem Lehm mit ausreichenden Wasserreserven wohl. Die Trauben bilden einen ausreichenden Zuckergehalt von über 20 % bei einem Säuregehalt von ca. 8 g/l. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: Schumen, Targovischte, Khan Krum, Elenovo, Preslav, Slavyantsi und Nova Zagora. Lesetermin: Anfang September


Syrah
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1,45 % der Rebfläche Bulgariens*
Der Legende nach stammt diese rote Sorte aus der uralten Stadt Shiraz im heutigen Iran (Persien), wo es noch immer eine weiße Rebe namens Shirazi gibt. Die neuere Forschung verortet die Herkunft jedoch an den Nordufern der Rhone in Frankreich. Die Traube ist in Bulgarien klein bis mittelgroß und zylindrisch-konisch. Die Beere ist mittelgroß bis klein und oval elliptisch und ihre Schale ist blauschwarz und mitteldick. In Bulgarien zählt Syrah zu den frühreifenden Rebsorten. Die Reben sind mittelstark wachsend mit einer mäßigen Ertragsleistung. Sie sind empfindlich gegen Verrieseln und anfällig für die Kräuselmilbe und die Graufäule, insbesondere gegen Ende der Reifezeit. Die Syrah-Weine sind für lange Reifezeit geeignet und entwickeln sich nach Eichenfassausbau gut. Während sie in Bulgarien zur Zeit des Sozialismus fast ausschließlich von wissenschaftlichen Einrichtungen (Agraruniversität in Plovdiv, Institut für Weinbau in Pleven) angebaut wurde, weckte die Rebsorte nach 1990 das Interesse der bulgarischen Weinbauern. Syrah-Trauben reifen in Bulgarien bereits ab Mitte August und bilden einen hohen Zuckergehalt (21 bis 24 %) bei gut erhaltener Säure. Die kleinen Trauben und Beeren ergeben einen hohen Gehalt an Farbstoffen und Extrakten im Wein. Die Weine sind dunkelblau, sehr duftig und haben einen komplexen Geschmack. In Bulgarien wurden in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts einige hervorragende Syrah- Roséweine gekeltert. Die in Bulgarien selektierte Rebsorte Rubin (Kreuzung Nebbiolo & Syrah) weist zudem offensichtlich einige der Eigenschaften der Sorte Syrah auf. Beste Anbaugebiete für Syrah sind in Bulgarien: Parvomay, Sliven, Elenovo, Nova Zagora und Liubimetz. Lesezeit: August bis Anfang September.


Sauvignon Blanc
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1,54 % der Rebfläche Bulgariens*
Der weiße Sauvignon Blanc ist eine anspruchsvolle Sorte. Die dickschaligen Trauben haben einen charakteristischen blumig-grasigen, kräuterhaften und moschusartigen Duft. Die Rebe ist sehr wuchskräftig. Ein rigoroser Rückschnitt aber auch gute Laubpflege verhelfen den Trauben zur Vollreife. In Bulgarien fallen die Sauvignon-Blanc-Weine vergleichsweise schwer aus und werden nur selten im Fass gereift.
Die Sorte bildet in Bulgarien sehr schnell Zucker (20 bis 22 %) bei relativ hohem Säuregehalt (7,5 bis 8,9 g/l). Der Sauvignon Blanc reift hier früh bis mittelfrüh. In den Regionen um Pleven (Norden Bulgariens) und Plovdiv (Süden Bulgariens) reifen die Trauben Anfang September. Geeignet für diese Sorte sind die leichten Tonsand- und Kalkböden, sowie die grauen Waldböden. Beste Anbaugebiete Bulgariens sind: Elenovo, Slavyantsi, Schumen, Pleven, Preslav, Varna, Sliven, Plovdiv, Orjahovo, Russe, Karnobat und Burgas. Lesetermin: Anfang bis Mitte September


Merlot
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16,28 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese Sorte ist weltweit nach dem Cabernet Sauvignon die am zweithäufigsten angebaute Rebsorte. Die Merlot-Rebe hat eine französische Herkunft. In Südosteuropa ist diese Sorte neben Bulgarien auch in Rumänien, Ungarn und Slowenien verbreitet. Sortentypisch ist der Geschmack nach Pflaumen, bei Überreife erinnern die Merlot-Weine geschmacklich an Schokolade mit leichten Bitternoten. Der Merlot ist weniger tanninreich als Cabernet Sauvignon, reift schneller in der Flasche und ist bereits als junger Wein harmonisch. Die Sorte stellt nur geringe Ansprüche an den Boden, ist jedoch sehr frostempfindlich. In Bulgarien wird sie daher vor allem in Südbulgarien, in frostgeschützten Lagen und auf den zimtfarbenen und den armen Waldböden angebaut. Das Blatt ist mittelgroß bis groß, fünflappig und unten borstig. Die Trauben sind mittelgroß, konisch, teilweise geschultert und lockerbeerig. Die Trauben erreichen ihre technologische Reife bis Mitte September, 10 bis 15 Tage früher als der Cabernet Sauvignon. Sie bilden einen hohen Zuckergehalt von 22 bis 25 %, doch der titrierbare Säuregehalt weist mit ca. 6 g/l eher niedrige Werte auf. In Bulgarien sind mehrere Klone des Merlot zugelassen - bulgarische, französische und italienische Klone. Beste Anbaugebiete in Bulgarien sind: Pazardjik, Plovdiv, Damianitza, Petrich Elenovo, Ivaylovgrad, Harmanli, Haskovo, Svilengrad, Liubimetz, Stambolovo, Sliven, Jambol und Burgas. Lesetermin: Anfang bis Mitte September


Muskat Ottonel
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7,20 % der Rebfläche Bulgariens*
Die weiße Rebsorte gehört zu der großen Familie der Muskateller und ist eine Kreuzung zwischen Chasselas (Gutedel) und Muscat précoce de Saumur. Muskat Ottonel reift früher als andere Muskateller-Sorten. In Bulgarien wie auch im übrigen Südosteuropa (Rumänien, Ungarn, Westbalkan) werden die ausdruckvollsten Muskat-Ottonel-Weine gekeltert. Die Trauben bilden in Bulgarien einen ausreichenden Zuckergehalt (19-24 %) bei relativ niedriger Säure (5,1-6,0 g/l). Die Rebe wird als Kelter- und Tafeltraube verwendet. Die Traube ist klein und locker, die Beeren sind klein, kugelförmig, grüngelb, süß mit einem angenehmen, starken Muskataroma. In Bulgarien wird Muskat Ottonel gern für die Produktion lieblicher und edelsüßer Weine (Dessert-Weine) verwendet. In letzter Zeit setzt sich jedoch auch verstärkt der trockene Ausbau der Sorte durch. Muskat Ottonel wird in Bulgarien wegen seiner Eigenwilligkeit und dem starken Muskat-Aroma relativ selten im Verschnitt mit anderen Rebsorten gekeltert. Verschnitte des Muskat Ottonel mit Ugni Blanc, Riesling oder Dimiat haben meist eine leichtere Ausprägung des Muskat-Aromas, insbesondere bei trockenen Weinen, zum Ziel. Die Sorte ist schwachwüchsig und gedeiht am besten auf tiefgründigen und feuchten Böden. Beste Anbaugebiete in Bulgarien sind: Nova Zagora, Sliven, Slavyantsi, Varna, Sungurlare, Vidin, Orjahovo, Russe, Svilengrad und Sakar. Lesetermin: Anfang bis Mitte September


Aligote
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Sorte kam aus Burgund, wo sie bereits am Anfang des 18. Jahrhunderts erwähnt wird, nach Bulgarien. Die Traube ist klein bis mittelgroß, fast zylindrisch bis zylindrisch-konisch, mit einem Flügel und dicht. Die Beere ist mittelgroß bis klein und hat einen angenehmen süßen Geschmack. Die Schale ist gelbgrün, dünn, mit Pigmenten auf der sonnigen Seite. Die wuchskräftige Rebe liefert je nach Lage sehr unterschiedliche Erträge. Der typische Aligote ist ein strenger, kantiger und oft aromaneutraler Wein, was durch die charakteristische scharfe Säure bedingt ist. In guten Jahren, bei bestem Reifegrad und rigorosem Rückschnitt erbringt Aligote durchaus feine trockene Weine mit kräftiger Art. In Bulgarien wird die Sorte sehr oft als Cuvée-Wein im Verschnitt mit Chardonnay, Sauvignon Blanc oder Misket ausgebaut, wobei Aligote in der Vermählung eine besonders wertvolle kräftige natürliche Säure mitbringt. Im vorigen Jahrhundert wurde die Sorte in Bulgarien verstärkt für die Erzeugung von Dessertweinen und Grundweinen für die Schaumweinherstellung genutzt. Die besten technologischen Eigenschaften ergeben die Aligote-Trauben in Nordostbulgarien bei früherer Lese (22 bis 24 % Zuckergehalt, 6 bis 7 g/l Säuregehalt). In Bulgarien verfügte die Sorte im Jahre 1981 noch über 2,5 % der Gesamtrebfläche (damals ca. 2.000 ha) und damit mehr als in der französischen Heimat. Seitdem schrumpft die Rebfläche kontinuierlich. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: Varna, Novi Pazar, Schumen, Razgrad, Preslav und Pomorie. Lesetermin: Erste Hälfte September


Rkaziteli
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9,02 % der Rebfläche Bulgariens*
Die weiße Rebsorte stammt wahrscheinlich aus dem Kaukasus. Hinweise darauf, dass sie eine uralte georgische Weinsorte ist, liefern Funde von ca. 5.000 Jahre alten Tonkrügen mit Kernen dieser Rebe, die in Georgien gemacht wurden. In Bulgarien nahm die Sorte im Jahre 1996 ganze 22 % der gesamten Rebfläche des Landes ein, seitdem ist sie allerdings stetig rückläufig. In Bulgarien wird die Sorte auch RIKAT genannt. Die Traube ist mittelgroß, meistens mit einem Flügel und die Beere ist mittelgroß, elliptisch, mit einer dünnen aber zähen grüngelben Schale. Die gutgereiften Beeren weisen hellrosa Nuancen auf. Die zahlreichen Bezeichnungen benennen auch viele Spielarten und Mutationen der Sorte. Synonyme sind unter andrem Baiyi, Budashuri (Moldau), Dedali, Gruzinskij, Korolek, Kukoura (Georgien), Rkaciteli, Rkatsiteli Mamali und Topolek. In der ehemaligen UdSSR war sie früher die häufigste Rebsorte und in ihrer Glanzzeit die wahrscheinlich Häufigste der Welt. Nach einem unter Gorbatschow beschlossenen Rebenrodungsprogramm im Zuge einer Anti-Alkohol-Kampagne Mitte der 1980er-Jahre verringerte sich die Rebfläche zunächst in der früheren UdSSR beträchtlich. Die daraufhin sinkende Nachfrage von sowjetischer Seite führte ebenfalls zu einer Abnahme der Rebfläche in Bulgarien.
Die in Bulgarien angebauten Trauben erreichen einen Zuckergehalt von 18 bis 22 % und weisen einen hohen Säuregehalt (7 bis 8 g/l) auf. Rkaziteli wird oft zum Verschneiden mit säurearmen Sorten genutzt. Die Sorte ist spätreifend. Beste Anbaugebiete in Bulgarien sind: Razgrad, Schumen, Varna, Schumen, Novi Pazar, Targovischte, Popovo und Russe. Lesetermin: Ende September bis Anfang Oktober.


Chardonnay
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5,25 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese Rebe ist in Bulgarien in allen Weinregionen vertreten. Typisch ist der Geschmack von Äpfeln und Pfirsichen, bei reiferen Weinen Aromen nach Walnüssen und Tropenfrüchten. Der Chardonnay-Wein bringt auch in Bulgarien besonders gut Terroir-Spezifika zum Ausdruck, z.B. die stark kalkhaltigen Böden in Dobrudja. In Bulgarien ist diese Sorte am häufigsten im Nordosten Bulgariens, besonders in der Schwarzmeerregion verbreitet, sie ist jedoch auch in wärmeren Regionen, wie z. B um Plovdiv anzutreffen. Dort reifen die Trauben bereits Ende August. Für Chardonnay sind tiefgründige Böden mit ausreichenden Wasserreserven geeignet (zimtfarbene Böden, graue Waldböden, kalkhaltiger aber auch sandiger Lehm). Der Zuckergehalt der Trauben erreicht 20 bis 24 %, wobei ein hoher titrierbarer Säuregehalt von 7 bis 9 g/l erhalten bleibt. Die kleinen, dickschaligen Beeren mit viel Extrakt ergeben einen ziemlich trockenen aber vollmundigen Wein. In Bulgarien werden Chardonnay-Weine oft im Fass ausgebaut und weisen dann oft buttrig-würzige und an Vanille erinnernde Geschmacksnuancen auf. Durch Reduzierung des Ertrages können die bulgarischen Kellereien sehr ansehnliche Qualitäten liefern. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: Sliven, Nova Zagora, Elenovo, Sungurlare, Slavyantsi, Schumen, Novi Pazar, Varna, Russe, Targovischte, Plovdiv und Tschirpan. Lesetermin: Ende August, Anfang September.


Pinot Noir
Ornament vorrätig?

Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Der Pinot Noir wird in Bulgarien begrenzt und in den kühleren Regionen der Schwarzmeerküste, entlang der Donau und am Fuße der Berge, angebaut. Die Sorte ist sowohl gegenüber niedrigen Temperaturen als auch gegenüber Graufäulnis verhältnismäßig gut resistent. Die Trauben des Pinot Noir bilden einen Zuckergehalt von 21 bis zu 27 %, bei einem ausreichenden Säuregehalt von 6,5 bis 8,5 g/l. Die Qualität der Pinot-Weine hängt stark vom Terroir und den Klimabedingungen ab. Die Sorte stellt sowohl an die Weinberglage als auch an die Kellertechnik hohe Ansprüche. Bei Lagerung in Eichenfässern entwickeln die Weine vielschichtige, komplexe Aromen. In Bulgarien gibt es Beispiele für 18 Monate Barrique-Reife des roten Pinot Noir. Selten wird die Sorte mit anderen Rebsorten verschnitten. In neuester Zeit sind einige interessante Cuvées mit Gamza und der Breitblättrigen Melniker Rebe bekannt geworden. Der Pinot Noir wird in Bulgarien trocken gekeltert und hat an Farbintensität und Kraft mehr als der feingliedrige Spätburgunder Deutschlands zu bieten. Die Sorte ist in Bulgarien auch für die Erzeugung filigraner Rosés und Schaumweinen beliebt. Pinot Noir ist eine frühreifende Sorte. In der Region um Plovdiv reifen die Trauben bereits Ende August, in den kühleren Gebieten Nordost-Bulgariens bis Mitte September. Beste Anbaugebiete: Vidin, Russe, Pomorie, Burgas, Sliven, Elenovo, Slavyantsi, Svischtov, Lovetch, Ivaylovgrad, Svilengrad, Liubimetz, Harsovo und Vinogradi. Lesetermin: Anfang bis Mitte September


Grenache
Ornament vorrätig?

Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Rebsorte hat ihren Ursprung in Aragon (Nordspanien), wo sie Garnacha heißt. Durch ihr starkes Holz und den aufrechten Wuchs eignet sich die Sorte in warmen, trockenen Gegenden für die traditionelle Buschform-Erziehung. Sie ist dank ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Dürre und Hitze vor allem in Südbulgarien begehrt. Durch niedrige Erträge und wenig Wasser auf kargem Boden kann sie bei Vollreife sehr vollmundige, ausdrucksvolle und würzige Weine hervorbringen. Verschnitte werden in Bulgarien mit den Sorten Merlot, Cabernet Sauvignon und Syrah gemacht. Die Grenache-Weine sind dabei farblich heller als die der Verschnittpartner.
Aktuell ist die Sorte in Bulgarien sehr beliebt für die Rosé-Technologie – sortenrein oder mit Syrah, Cabernet Sauvignon oder neuerdings Mourvèdre verschnitten. Zu finden ist Grenache in den südlichsten Anbaugebieten Bulgariens – Damianitza, Harsovo (im Strumatal), Saedinenie, Plovdiv, Stara Zagora (im Thrakiatal), Svilengrad und Ivaylovgrad (auf den östlichen Rhodopen-Ausläufern). Lesezeit: Mitte September, für Rosé -Weine immer ca. 10 Tage früher.


Malbec
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Herkunft von Malbec (Synonyme sind Auxerrois, Cahors, Cot Malbec, Cotes Rouges, Pressac, Terranis, Tinta Amarela und andere) ist Frankreich, die Sorte wird heute jedoch vornehmlich mit Argentinien in Verbindung gebracht, wo sie zu den beliebtesten und meist angebauten Sorten gehört. Die Rebsorte stammt aus alten Zeiten und gehört zu der westlichen ökologisch-geographischen Gruppe (Proles occidentalis Negr.) Die Traube ist mittelgroß bis klein. Die Beere ist mittelgroß, dunkelblau, die Haut ist dick und zäh mit typischem Wachsbelag. Die Sorte ist mittelspätreif. Die technologische Reife ist in der zweiten Septemberhälfte vollzogen. Malbec zeichnet sich durch eine hohe Fruchtbarkeit aus, aber die Erträge sind nicht konstant. Ein Grund dafür ist die hohe Neigung zum Verrieseln und die Anfälligkeit für Frost, Fäule und falschen Mehltau.
1969 hat der bulgarische Wissenschaftler Prof. Babrikov festgestellt, dass die Sorte in Bulgarien die besten Ergebnisse in der Region um die Stadt Stara Zagora im Süden des Landes erbringt.
Die Trauben erreichen in Südbulgarien einen hohen Zuckergehalt bei Erhalt einer ausreichenden Gesamtsäure. In der Nachwendezeit hat die Sorte eine größere wirtschaftliche Rolle erlangt und die Rebflächen sind im Wachstum begriffen. Beliebte Verschnittpartner des Malbec sind in Bulgarien Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot. Die größte Verbreitung hat sie in den Gebieten um Stara Zagora, Plovdiv, Harmanli und Svilengrad. Lesetermin: Mitte September.


Cabernet Franc
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Cabernet Franc, der als ein Elternteil des berühmteren Cabernet Sauvignon gilt, ist einer der Partner in den renommiertesten Cuvées der roten Bordeaux-Weine. Im Unterschied zu Cabernet Sauvignon ergibt der Cabernet Franc hellere und vom Tanningehalt leichtere Weine. Er treibt auch ca. 10 Tage früher als Cabernet Sauvignon und reift entsprechend eher. In Bulgarien fühlt sich die Weinsorte in den kühleren Lagen am Schwarzen Meer und auch am Fuße der Berge (z.B. Piringebirge, Rhodopen, Balkangebirge) wohl. Die Sorte ist weniger empfindlich gegenüber schlechtem Wetter zur Lesezeit. Cabernet Franc wird nicht nur im Verschnitt mit Cabernet Sauvignon und Merlot (z.B. im äußersten Süden Svilengrad, aber auch im Norden z.B. Magura Kellerei), sondern auch als rebsortenreiner Wein (z.B. Elenovo, Nova Zagora, Harsovo) gekeltert. Der Wein des Cabernet Franc ist mittelschwer und im Aroma mit ausgeprägten Kirsch-, Kräuter- und Paprika-Nuancen versehen. Die Sorte ergibt in einem Verschnitt mit Cabernet Sauvignon interessante Noten und eine feingliedrigere Struktur. Der Cabernet Franc-Anteil in Cuvées ist in Bulgarien sehr oft höher als in Frankreich. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: Harsovo, Damianitza, Vidin, Novo Selo, Sliven, Elenovo, Nova Zagora, Plovdiv, Burgas, Ivaylovgrad und Svilengrad. Lesetermin: Erste Hälfte September


Alicante Bouschet
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese oft nur Alicante genannte, rotfleischige Traube gehört zur Familie der Teinturier (Färbertrauben) und wird hauptsächlich für Verschnitt-Zwecke angebaut und in Bulgarien noch während des Sozialismus als Farbengeber für Rotweine in schwachen Jahrgängen. Die Sorte ist im Zeitraum 1865 bis 1885 von Henri Bouschet als Kreuzung von Petit Bouschet und Grenache gezüchtet. Dank des tiefroten Fruchtfleisches liefert diese Traube einen sehr dunklen Wein und wird als Deckwein genutzt, mit dessen Hilfe farbkräftige Verschnitte erzielt werden können. Die Sorte wird in Frankreich, Portugal, Nordafrika, Israel, auf Korsika und in Kalifornien angebaut. In Bulgarien wird die Sorte heute auch sortenrein verarbeitet (in den östlichen Ausläufer des Rhodopen-Gebirges, Ivaylovgrad) und der daraus gewonnene Wein zeichnet sich aus durch den hohen Alkoholgehalt, die sehr robuste Frucht und die tiefe Farbe aus. Die Traube ist ertragreich, der Wein ist kräftig und robust, hat aber keinen besonders großen Charakter.
Beste Anbaugebiete: Ivaylovgrad, Svilengrad, Plovdiv und Stara Zagora. Lesetermin: Mitte September.


Welschriesling
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Diese alte Rebsorte, deren Ursprünge nicht geklärt sind, ist im Süden und Osten Europas verbreitet. Außer in Bulgarien ist sie in Österreich, Rumänien und Ungarn zu finden. In Italien ist sie unter dem Namen Riesling Italico bekannt. Die Rebe gedeiht vor allem in trockenem Klima und auf wärmeren Böden. Welschriesling reift spät und bringt in kühlerem Klima sehr säurebetonte Weine hervor. Trotz der Namensähnlichkeit ist er nicht direkt mit dem Rhein-Riesling verwandt (welsch bedeutet fremd oder ausländisch). Seine Trauben behalten in Bulgarien ihre Säure gut und die Weine haben einen leichten Körper und sind zart, frisch und blumig. Synonyme auf dem Balkan und in Südeuropa sind Laski Rizling, Olasz Riesling, Taljanska Grasevina, Italiansky Rizling und Grasica. In Bulgarien wurde die Sorte zuerst in Euxinograd angesiedelt und hat sich im Nordost-Bulgarien verbreitet. Die reifen Beeren haben eine grün-gelbe Farbe und die Schale ist mit Wachsüberzug versehen. Die Trauben sind dichtbeerig. Die Beeren verfügen über einen fruchtigen, süß- säuerlichen Geschmack. Die Rebsorte Welschriesling reift mittelfrüh bis Ende September. Welschriesling ergibt vorzügliche Qualitätsweißweine. Der Zuckergehalt der Trauben erreicht etwa 18,5 bis 20 % bei einem hohen Säuregehalt von 7,20 bis 8,0 g/l. Die guten Welschriesling-Weißweine haben eine hellgelbe Farbe, ein fruchtiges Bouquet und einen harmonischen Geschmack. Beste Anbaugebiete: Euxinograd, Schumen, Varna, Burgas, Karnobat, Sliven und Sungurlare. Lesezeit: Mitte bis Ende September.


Viognier
Ornament vorrätig?

Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die Sorte Viognier, deren Herkunft in Dalmatien vermutet wird, ist in jüngster Zeit in Bulgarien modern und liefert aromatische, komplexe Weine – nicht nur sortenrein, sondern auch im Verschnitt mit Traminer, Chardonnay und Sauvignon Blanc. Wie in Frankreich sind auch in Bulgarien Cuvées mit der Sorte Syrah bekannt. Der Viognier trägt schöne runde und nicht sehr große Beeren; auch die Trauben sind klein; leicht elliptisch, weiß mit grünlichem Schimmer. Das Fleisch ist saftig und weist Geschmack nach Moschus auf. Viognier ist eine robuste Sorte und in Bulgarien kaum anfällig für Graufäule. Typisch für die Sorte sind die niedrigen Erträge. Die Viognier-Weine sind vollmundig, trocken, intensiv im Geschmack mit Nuancen von Pfirsich, Aprikose, Birne und milden Gewürzen.
Die Verbreitung in Bulgarien: Sliven, Nova Zagora, Elenovo, Sungurlare, Schumen, Novi Pazar, Varna, Targovischte, Plovdiv, Tschirpan, Ivaylovgrad, Svilengrad, Vinogradi und Harsovo. Lesetermin: Ende September.


Riesling
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Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Die weiße Rebsorte zählt wegen der Langlebigkeit ihrer Weine und ihrer Fähigkeit, das Terroir einer Weinberglage zum Ausdruck zu bringen, unbestritten zu den Allerbesten der Welt. Man kann sie auf Grund der Langlebigkeit und Finesse der daraus gekelterten Weine durchaus als "weißen Cabernet Sauvignon" bezeichnen. Beste Ergebnisse erzielt die Traube in den Tälern von Rhein und Mosel. Der Riesling ist in Bulgarien auf sandigem Lehm an luftigen Hügeln am besten untergebracht. In der ostbulgarischen Weinbauregion um Varna und Razgrad enthalten die Trauben 18-19 % Zucker und 7,5 bis 8,4 g/l Säure. Die Verbreitung des Rheinrieslings in Europa reicht über Tschechien und die Slowakei bis nach Italien und Kroatien. In Ungarn und Bulgarien wird er wegen des warmen Klimas in sehr viel kleinerem Umfang kultiviert. In Bulgarien gedeiht der Riesling in kühlen Lagen am Schwarzen Meer oder an unteren Berghängen am besten. Vorherrschend ist hier allerdings der Welschriesling. Beste Anbaugebiete in Bulgarien: Euxinograd, Varna, Targovischte, Schumen, Razgrad, Novi Pazar, Sliven, Slavyantsi und Sungurlare. Lesetermin: Anfang bis Mitte September


Marselan
Ornament vorrätig?

Unter 1 % der Rebfläche Bulgariens*
Marselan ist eine neue Rotweinsorte, die 1961 als Züchtung des französischen Ampelographen Paul Truel zwischen den Sorten Cabernet Sauvignon und Grenache Noir entstand. Benannt wurde die Rebe nach dem Ort Marseillan, wo die Sorte erstmals angebaut wurde. Erst 1990 wurde Marselan  in die Sortenliste des CTPS aufgenommen.
Das ursprüngliche Ziel der Züchtung, die Finesse von Cabernet Sauvignon mit der Hitzeresistenz von Grenache zu verbinden, wurde nicht erreicht und die Sorte genoss darum über einen langen Zeitraum nur wenig Beachtung. Die Sorte, die mittelspätreifend ist, liefert ausgewogene, fruchtige und tanninreiche Weine, die die Vorzüge seiner Reben-Eltern verbindet.
Seit einigen Jahren wird die Rebsorte auch in Bulgarien (thrakische Tiefebene) mit großem Erfolg angebaut. Die mittel- bis spätreifende Rebe ist widerstandsfähig gegen Echten Mehltau und Verrieseln. Der Marselan bevorzugt trockene Böden und die Erträge sind eher gering. Aus dem Marselan werden farbstarke, typische Weine von sehr guter Qualität erzeugt. Sie sind aromatisch, voll und körperreich und verfügen über geschmeidige Tannine, die ihnen auch ein gutes Lagerpotenzial verleihen. Anbaugebiete in Bulgarien: Orjahovo an der Donau, Saedinenie bei Plovdiv, Karabunar bei Pazardjik und Petrich (im Strumatal) Lesetermin: Ende September


Ugni Blanc
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1,46 % der Rebfläche Bulgariens*
Die weiße Sorte Ugni Blanc ist eine sehr alte Sorte. Schon Plinius der Ältere (23-79 n. Chr.) sprach von einem „Vinum trebulanum“ aus einem Ort namens Trebulanis in Kampanien. In Italien ist die Sorte als Trebbiano, in Bulgarien auch als Weißer Juni bekannt. Weltweit belegt die Rebsorte über 100.000 Hektar Rebfläche. Nach Bulgarien ist die Sorte über die Provence gelangt. Mit knapp unter 1,5 % der gesamten Rebfläche in Bulgarien wird die Rebe vorwiegend in der Region von Burgas angebaut. Die Traube ist mittelgroß bis groß mit Flügeln, wobei der eine Flügel stärker entwickelt ist. Die Beere selbst ist eher klein, fast rund, saftig und süß mit einer angenehmen Säure. Die Schale ist mitteldick, zäh und gelbgrün. Die gut gereiften Beeren weisen hellrosa bis hellbraune Nuance auf. Ugni Blanc ist eine spätreifende Rebsorte. Die in Bulgarien angebauten Trauben enthalten 18 bis 21 % Zucker bei einem für die bulgarischen Klimaverhältnisse ziemlich hohen Säuregehalt von 7,0 bis 9,5 g/l. In Frankreich wird aus dieser Sorte der berühmte Cognac hergestellt, in der südlichen Schwarzmeerregion Bulgariens (Burgas, Pomorie) werden trockene Weißweine, sowie die Grundweine für den Qualitäts-Weinbrand "Aheloj" erzeugt. Die besten Anbaugebiete in Bulgarien sind: Schwarzmeerküste, Burgas und Pomorie. Lesezeit: Ende September, Anfang Oktober


* Statistiken Stand 2017

© Abbildungen (bearbeitet): Kammer der Weinhersteller Bulgariens